Frankfurt, 25. Apr (Reuters) - Die Zuspitzung des von US-Präsident Donald Trump ausgelösten Handelsstreits erschwert laut EZB-Präsidentin Christine Lagarde die Inflationsprognosen. Weltweit werde ein allmählicher Rückgang der Teuerung erwartet, erklärte Lagarde anlässlich des 51. Treffens des Lenkungsausschusses (IMFC) des Internationalen Währungsfonds in Washington. "Die anhaltende Eskalation der Spannungen im Handel verkompliziert jedoch den Inflationsausblick", fügte sie hinzu. Zölle könnten Schwankungen in den Wechselkursen auslösen, Importpreise beeinflussen und Lieferketten unterbrechen. Und die Auswirkungen auf die Inflation seien ungewiss.
Lagarde bekräftigte, dass die EZB in der von außerordentlicher Unsicherheit geprägten Situation weiter datenabhängig vorgehen und von Sitzung zu Sitzung entscheiden werde. Die EZB lege sich nicht auf einen bestimmten Zinspfad fest. "Insbesondere wenn das Ausmaß und die Verteilung der Schocks höchst ungewiss sind, können wir durch Festlegung auf einen bestimmten Zinspfad keine Sicherheit schaffen," erklärte Lagarde.
Die Euro-Notenbank hatte am Donnerstag vor einer Woche auf ihrer Zinssitzung den Leitzins im Euroraum um einen viertel Prozentpunkt auf 2,25 Prozent gesenkt. Es war bereits der siebte Zinsschritt nach unten seit Juni 2024. Die nächste Zinssitzung ist für den 4. und 5. Juni geplant.