tradingkey.logo

IWF kürzt Wachstumsprognosen - Trumps Handelskrieg wird für USA zum Bumerang

ReutersApr 22, 2025 1:00 PM

- Der von Präsident Donald Trump angezettelte Handelskrieg wird sich laut Internationalem Währungsfonds nicht für die USA auszahlen. Im Gegenteil: Der IWF korrigierte am Dienstag seine Prognosen für die US-Wirtschaft drastisch nach unten. Auch Handelsnationen wie China und Deutschland werden die jüngste Spirale aus Zöllen und Gegenzöllen zu spüren bekommen. Insgesamt wird die Weltwirtschaft deutlich unterdurchschnittlich wachsen. "Die globale Wirtschaft ist an einem kritischen Punkt", hieß es im neuen Weltwirtschaftbericht, der zu Beginn der IWF-Frühjahrestagung in Washington veröffentlicht wurde. Die neuen US-Zölle gegen fast alle Handelspartner sorgten für bisher nicht gekannte Unsicherheit. Es brauche jetzt Klarheit und Zusammenarbeit.

Die US-Wirtschaft dürfte 2025 um 1,8 Prozent und 2026 um 1,7 Prozent zulegen. Das sind im Vergleich mit anderen Ländern immer noch ordentliche Wachstumsraten, aber 0,9 beziehungsweise 0,4 Prozentpunkte weniger als noch im Januar angenommen, als Trump erneut ins Weiße Haus einzog. Neben negativen Auswirkungen der Zollpolitik rechnet der IWF auch mit einem schwächeren Konsum, bisher die Hauptstütze der US-Wirtschaft. Die Inflation dürfte dieses Jahr deutlich höher als erwartet ausfallen und damit auch klar das Ziel der US-Notenbank Fed verfehlen.

Die Weltwirtschaft wird laut IWF dieses und nächstes Jahr noch um 2,8 beziehungsweise 3,0 Prozent zulegen. Bisher wurden jeweils 3,3 Prozent vorausgesagt. Im Schnitt der Jahre 2000 bis 2019 waren es 3,7 Prozent. In den nächsten fünf Jahren dürften es angesichts oft fehlender Strukturreformen im Schnitt nur 3,2 Prozent werden.

IWF-Chefvolkswirt Pierre-Olivier Gourinchas sprach angesichts der schnellen Eskalation im Handelskrieg von einer "neuen Ära". Das weltweite Handelsvolumen von Waren und Dienstleistungen dürfte dieses Jahr nur noch um 1,7 Prozent steigen, nach 3,8 Prozent im Jahr 2024. Die Prognose wurde damit um satte 1,5 Punkte gekürzt. Auch für 2026 ist der IWF deutlich pessimistischer. "Die Risiken für die Weltwirtschaft haben zugenommen", so Gourinchas. Weitere Handelsstreitigkeiten könnte die Lage noch schlechter machen. Es brauche wieder ein berechenbares Handelssystem. Dies müsse nun die Priorität sein.

ÜBERALL BREMSSPUREN

Deutlich nach unten korrigierte der IWF auch seine Prognosen für China, das am stärksten von den US-Zöllen betroffene Land. Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt nach den USA dürfte 2025 und 2026 nur noch um je 4,0 Prozent wachsen. Das sind 0,6 beziehungsweise 0,5 Punkte weniger als im Januar erwartet. Auch Indien - neben China eine der Zugpferde der Weltwirtschaft - dürfte langsamer wachsen, aber noch oberhalb von sechs Prozent. In der Euro-Zone dürften es 0,8 beziehungsweise 1,2 Prozent Wachstum sein. Die deutsche Wirtschaft wird 2025 stagnieren und 2026 mit 0,9 Prozent langsamer wachsen als bisher gedacht.

Der Trend zu geringeren Inflationsraten scheint sich nicht mehr überall fortzusetzen. In einigen Ländern gehe es wieder in die falsche Richtung, so der IWF unter Verweis auf Großbritannien und die USA. In den Industrieländern insgesamt wird 2025 mit einer Teuerungsrate von 2,5 Prozent gerechnet, 2026 dann von 2,2 Prozent. Das sind 0,4 beziehungsweise 0,2 Punkte mehr als bisher erwartet. Der Handelskrieg könnte über steigende Importpreise für weiteren Druck sorgen.

Haftungsausschluss: Die auf dieser Website bereitgestellten Informationen dienen ausschließlich Bildungs- und Informationszwecken und stellen keine Finanz- oder Anlageberatung dar

Verwandte Artikel

tradingkey.logo
tradingkey.logo
Intraday-Daten werden von Refinitiv bereitgestellt und unterliegen den Nutzungsbedingungen. Historische und aktuelle End-of-Day-Daten stammen ebenfalls von Refinitiv. Alle Kursangaben entsprechen der lokalen Börsenzeit. Echtzeit-Kursdaten zu US-Aktien beziehen sich ausschließlich auf über Nasdaq gemeldete Transaktionen. Intraday-Daten sind mindestens 15 Minuten oder gemäß den Vorgaben der jeweiligen Börse verzögert.
* Referenzen, Analysen und Handelsstrategien werden vom Drittanbieter Trading Central bereitgestellt, und der Standpunkt basiert auf der unabhängigen Bewertung und Beurteilung des Analysten, ohne die Anlageziele und die finanzielle Situation der Investoren zu berücksichtigen.
Risikohinweis: Unsere Website und mobile App bieten lediglich allgemeine Informationen zu bestimmten Anlageprodukten. Finsights stellt keine Finanzberatung oder Empfehlung für ein Anlageprodukt bereit, und die Bereitstellung solcher Informationen darf nicht als Finanzberatung durch Finsights ausgelegt werden.
Anlageprodukte unterliegen erheblichen Anlagerisiken, einschließlich des möglichen Verlusts des investierten Kapitals und sind möglicherweise nicht für jeden geeignet. Die vergangene Wertentwicklung von Anlageprodukten ist nicht unbedingt ein Hinweis auf deren zukünftige Wertentwicklung.
Finsights kann Drittanbietern oder Partnern erlauben, Werbung auf unserer Website oder in unserer mobilen App oder in Teilen davon zu platzieren oder bereitzustellen. Finsights kann für diese Anzeigenvergütung erhalten, basierend auf Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen.
© Urheberrecht: FINSIGHTS MEDIA PTE. LTD. Alle Rechte vorbehalten.