Der April 2025 läuft für Shiba Inu bislang eher schleppend – zumindest wenn man bedenkt, wie viele optimistische Prognosen aktuell durchs Netz geistern. Während Analysten Kursziele von 0,000012 bis 0,00030 US-Dollar ausrufen, steckt SHIB irgendwo dazwischen fest. Zuletzt notierte der Kurs bei rund 0,000012 – knapp 9 % unter dem Zwischenhoch vom Monatsanfang.
Dabei ist die Stimmung gar nicht mal so schlecht: In der Community herrscht Vorfreude auf das Shibarium-Upgrade (Layer 3) und die Burn-Rate hat ordentlich zugelegt. Doch gleichzeitig fehlt dem Markt insgesamt die Richtung. Die geopolitische Unsicherheit – verstärkt durch den verschärften Handelskonflikt unter Präsident Trump – macht sich auch bei Altcoins bemerkbar.
Die Folge: Während die einen von einer massiven Rallye träumen, warnen andere vor überzogenen Erwartungen. Wer also jetzt überlegt, in SHIB einzusteigen oder aufzustocken, sollte die aktuellen Prognosen genau einordnen können. Hier sind die fünf derzeit meistdiskutierten Szenarien.
Die Ökosystem-Insiderin LucieSHIB hat kürzlich eine Kursprognose geteilt, die vielen Hoffnung macht: Wenn Shibarium L3 kommt und so funktioniert wie versprochen, könnte SHIB laut ihr bis auf 0,000077 US-Dollar steigen – das wäre ein Plus von rund 550 %.
Was ist die Idee dahinter? Das neue Layer soll für eine deutlich höhere Skalierbarkeit sorgen und SHIB enger mit Ethereum Layer-2-Anwendungen verzahnen. Ein Entwickler im Shiba-Team formulierte es so: „Wenn L3 funktioniert, ist SHIB plötzlich mehr als nur ein Meme – es wird ein richtig nutzbares Asset.“
Technisch wird die Prognose mit einem „Falling Wedge“-Ausbruch und einem überverkauften RSI unterfüttert – beides klassische bullishe Signale. Das Kursziel liegt knapp unter dem Allzeithoch von 2021 bei 0,00008845.
Noch eine Spur optimistischer zeigt sich TheSHIBMagazine, die Anfang April einen Kurs von 0,000167 ins Spiel brachten – das wären 14x vom aktuellen Niveau. Auch hier wird Shibarium als Katalysator genannt.
Aber: Der Beitrag blieb eine reine Behauptung. In den Derivatemärkten zeigt sich aktuell kein großer Optimismus – im Gegenteil. Ein Trader auf X kommentierte treffend: „Wenn der Anstieg echt sein soll, braucht’s mehr als nur Buzzwords. Es muss auch Geld fließen.“
Tatsächlich fehlt es an Volumen, sowohl im Spot- als auch im Futures-Markt. SHIB konnte zwar kurz über 0,000012 steigen, aber ohne Anstieg bei Open Interest und Funding Rates bleibt die Prognose vorerst Wunschdenken.
Wesentlich nüchterner kommt Trader @just_stuff_tm daher. Seine Prognose: SHIB könnte auf 0,000015 steigen – vorausgesetzt, die Unterstützung bei 0,000011 hält. Seine Argumentation ist fundamental: Ein Anstieg der Burn-Rate um 1.500 % und ein Wachstum aktiver Nutzer im Shibarium-Netzwerk von über 4.000 % seien klare positive Signale.
„Auch wenn es Whale-Dumps gibt – ich glaube an einen Rebound“, schreibt er. Besonders auffällig: Das dezentrale Handelsvolumen (DEX) auf Shibarium nimmt ebenfalls zu.
Ein Blick auf die Zahlen: Von ursprünglich 999,98 Billionen Token sind inzwischen über 410 Billionen verbrannt, knapp 4,86 Billionen SHIB sind noch im Umlauf. Das klingt viel, aber die Verbrennung schreitet voran – auch wenn zuletzt ein Dämpfer kam: In den letzten 24 Stunden wurden „nur“ 11,1 Mio. SHIB verbrannt – das sind fast 42 % weniger als am Vortag.
Besonders laut – und besonders fragwürdig – war der Auftritt des indischen Analysten IMSavya. Seine Prognose: SHIB auf 0,02886 US-Dollar. Kein Scherz.
Was das bedeuten würde? Eine Marktkapitalisierung von über 13 Billionen US-Dollar – also mehr als Bitcoin und Ethereum zusammen. Das ist mathematisch möglich, aber wirtschaftlich völlig unrealistisch. Selbst mit extremen Token-Burns oder einem massiven Umbau des Shiba-Ökosystems wäre das kaum zu rechtfertigen.
Der Markt hat auch entsprechend reagiert: Der Post ging zwar viral, wurde aber fast überall mit Kopfschütteln aufgenommen.
Zwischen all den überzogenen Prognosen gilt eine Spanne als realistisch: 0,000012 bis 0,000018 US-Dollar – je nachdem, wie sich Shibarium L3 entwickelt, wie konstant die Burn-Rate bleibt und ob der Altcoin-Markt insgesamt wieder anzieht.
Entscheidend sind drei Punkte:
Bleibt die Unterstützung bei 0,000011 intakt?
Kommt Shibarium L3 wie geplant – und wird es auch genutzt?
Schiebt sich Kapital von Bitcoin in Altcoins um?
Sollte all das passieren, sind 0,000015 bis 0,000018 durchaus drin. Kippt einer dieser Faktoren, könnte es allerdings in Richtung 0,00000950 gehen – ein Level, das zuletzt im Januar gehalten hat.
Aktuell bewegt sich SHIB in einer engen Seitwärtsphase bei rund 0,00001167. Die Bollinger-Bänder verengen sich – ein Zeichen für sinkende Volatilität und potenziell bevorstehenden Ausbruch.
Widerstand liegt bei etwa 0,00001319. Der Parabolic SAR liegt noch über dem Kurs – was kurzfristig eher bärisch wirkt. Aber: Der RSI dürfte sich bald in Richtung neutral bewegen, das spricht für eine Erschöpfung des Abwärtstrends. On-Chain-Volumen bleibt schwach, aber der Verkaufsdruck lässt nach.
Ein nachhaltiger Ausbruch über 0,000015 wäre das Signal, auf das die Bullen warten. Scheitert SHIB hingegen erneut an 0,000012, könnte die Seitwärtsphase anhalten – oder in eine neue Korrektur übergehen.
Shiba Inu steht aktuell an einem Punkt, an dem sehr viel möglich ist – nach oben wie nach unten. Die Technik sieht nach Ausbruch aus, das Fundament wird durch Shibarium und die Burn-Rate gestützt. Aber die Unsicherheit bleibt – auch durch die globalen Spannungen und die unklare Haltung institutioneller Investoren.
Wer jetzt einsteigt, setzt auf eine erfolgreiche L3-Implementierung und einen sich erholenden Altcoin-Markt. Wer lieber abwartet, sollte 0,000015 als Schlüssellevel im Auge behalten. Denn eines ist klar: Ohne frisches Momentum wird’s schwer, die Träume vom nächsten Allzeithoch Wirklichkeit werden zu lassen.