Investing.com - Wachsende Sorgen über Handelszölle und anziehende Preise haben die wirtschaftliche Stimmung in den USA zuletzt spürbar gedrückt. Das geht aus dem Beige Book der US-Notenbank Federal Reserve hervor, das am Mittwoch veröffentlicht wurde. Demnach habe sich der Konjunkturausblick in mehreren Regionen „deutlich verschlechtert“, wie es unter Berufung auf Berichte aus den zwölf Notenbankbezirken heißt.
Ausschlaggebend seien vor allem die zunehmende Unsicherheit rund um Zölle und deren Folgen für die Kostenstruktur vieler Unternehmen gewesen. In der Folge scheinen nun auch erste Bremsspuren am US-Arbeitsmarkt sichtbar.
So berichteten mehrere Distrikte laut Fed, dass Unternehmen vorerst einen Gang zurückschalten – Neueinstellungen würden pausiert oder zumindest verlangsamt, solange die weitere wirtschaftliche Entwicklung unklar bleibt. Besonders verbrauchernahe Branchen zeigten sich zuletzt zurückhaltender als der B2B-Bereich.
Auch beim Thema Inflation zeichnet sich weiteres Ungemach ab: In nahezu allen Regionen seien die Preise gestiegen. Viele Unternehmen stellten sich demnach auf anhaltenden Kostendruck ein – vor allem durch höhere Ausgaben für Vorprodukte infolge der Zölle.
Zwar planen die meisten, diese Mehrkosten an ihre Kunden weiterzugeben. Doch gerade im konsumorientierten Bereich stoßen viele Firmen dabei offenbar an Grenzen: Dort lasten die gestiegenen Kosten bereits jetzt auf den Margen, während die Nachfrage schwächelt.
Die Einschätzungen basieren auf Gesprächen mit Unternehmen und Marktakteuren, die die regionalen Fed-Filialen bis zum 14. April geführt haben. Das Beige Book dient der US-Notenbank traditionell als Entscheidungsgrundlage vor der nächsten Zinssitzung.