16. Apr (Reuters) - Der unter US-Präsident Donald Trump angeordnete Personalkahlschlag bei staatlichen Stellen hat auch Folgen für den Verbraucherschutz. Die US-Behörde für Produktsicherheit wird nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters am Freitag damit aufhören, eine ganze Reihe von Daten elektronisch zu erfassen, die die Grundlage für Produktrückrufe, Sicherheitsstandards und andere Maßnahmen zur Verhinderung von Verletzungen und Todesfällen bilden. Konkret geht es etwa um Verletzungen bei Verkehrsunfällen, Stürzen, Alkoholkonsum, unerwünschten Arzneimittelnebenwirkungen, Flugzeugvorfällen oder Arbeitsunfällen. Das geht aus einer E-Mail der Behörde hervor sowie aus Angaben einer mit der Situation vertrauten Person.
Verletzungen sind die häufigste Todesursache bei Amerikanern unter 45 Jahren. Grund für das abrupte Ende der Datenerfassung sind den Angaben zufolge Stellenkürzungen. Seit Trumps Amtsantritt wurden Tausende Stellen in Ministerien, Behörden und anderen öffentlichen Einrichtungen gestrichen. Besonders betroffen ist unter anderem der Gesundheitsbereich. 10.000 Arbeitsplätze wurden im Gesundheitsministerium gekappt. Weitere 10.000 Mitarbeiter sollen nach Angaben des Ministeriums zudem freiwillig gegangen sein.
Gesammelt wurden die Daten bislang über das elektronische Erfassungssystem NEISS. Durch die ab Freitag greifenden Änderungen werde die Datenerfassung des Programms um 20 bis 65 Prozent reduziert, sagte der Insider. Einige der Daten würden zwar in anderer Form auch von anderen Behörden erfasst, wie der Bundesbehörde für Straßen- und Fahrzeugsicherheit, jedoch nicht so umfassend. Die Behörde für Produktsicherheit reagierte zunächst nicht auf die Bitte um eine Stellungnahme.