Investing.com - Vor dem für den 17. April anstehenden Analystentreffen des weltgrößten Chipauftragsfertigers Taiwan Semiconductor Manufacturing (NYSE:TSM) erwarten Experten von Morgan Stanley (NYSE:MS) stärkere Kursausschläge bei der Aktie des Unternehmens. Dabei dürfte besonders im Fokus stehen, wie sich TSMC zur Entwicklung der KI-Nachfrage, möglichen US-Zöllen und einer potenziellen Kooperation mit Intel (NASDAQ:INTC) äußert.
In ihrer Einschätzung geht die US-Investmentbank davon aus, dass TSMC seine Prognose für das Umsatzwachstum 2025 bei „mittleren 20 Prozent“ belassen dürfte. Auch die Investitionen sollen unverändert bei rund 40 Milliarden US-Dollar liegen. Das Unternehmen halte es für zu früh, um konkrete Auswirkungen potenzieller Halbleiterzölle auf die Geschäftsentwicklung einschätzen zu können, heißt es in der Analyse unter Leitung von Charlie Chan.
Die Analysten sehen den KI-Trend weiterhin intakt. So wolle TSMC laut eigenen Angaben seine Kapazitäten im Bereich CoWoS (Chip-on-Wafer-on-Substrate) im kommenden Jahr erneut verdoppeln - ein wichtiges Segment für Hochleistungsanwendungen im KI-Bereich.
Für das zweite Quartal 2025 rechnet Morgan Stanley mit einem moderaten Umsatzplus von 3 bis 5 Prozent im Vergleich zum Vorquartal (in US-Dollar) bei leicht rückläufiger Bruttomarge von 58 Prozent.
Morgan Stanley skizziert drei potenzielle Szenarien für das Analystentreffen, die jeweils unterschiedliche Auswirkungen auf den Aktienkurs haben könnten:
Optimistisches Szenario: Sollte TSMC eine Ausnahmegenehmigung von US-Halbleiterzöllen erhalten - im Zuge der massiven Investitionen von 165 Milliarden Dollar in US-Fertigungsstandorte -, sieht die Bank ein Kurspotenzial von bis zu 7 Prozent.
Basisszenario (60 % Wahrscheinlichkeit): Der Chipkonzern bestätigt die Prognosen für 2025, sowohl beim Umsatzwachstum als auch bei den Investitionen. In diesem Fall wäre ein moderater Kursanstieg von rund 2 Prozent denkbar.
Negativszenario: Sollte TSMC die Umsatzprognose auf „niedrige 20 Prozent“ reduzieren und im gleichen Atemzug eine mögliche Partnerschaft mit Intel ins Spiel bringen - möglicherweise als Reaktion auf anhaltenden geopolitischen Druck - halten die Analysten einen Kursrückgang von bis zu 8 Prozent für wahrscheinlich.
Die Experten betonen, dass selbst im Basisszenario die Visibilität der Prognosen etwas abgenommen habe - was in einem aktuell stark auf KI fokussierten Marktumfeld für erhöhte Aufmerksamkeit sorgen dürfte.
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