Investing.com - Die Bank of America (NYSE:BAC) hat ihre Kaufempfehlung für Microsoft (NASDAQ:MSFT) bekräftigt - auch wenn das Kursziel leicht zurückgenommen wurde. Statt bislang 510 Dollar erwarten die Analysten nun einen Anstieg auf 480 Dollar. Grund sei das aktuell schwierig einzuschätzende makroökonomische Umfeld. Am grundsätzlichen Potenzial des Software-Riesen ändere sich laut Einschätzung jedoch wenig: Microsoft sei weiterhin „am besten für den KI-Zyklus positioniert“, hieß es in einer am Dienstag veröffentlichten Studie.
Für das dritte Geschäftsquartal 2024 rechnet das Analysehaus mit einem Umsatz im Rahmen der bisherigen Erwartungen von 68,2 Milliarden Dollar - das entspräche einem Plus von gut zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der mittlerweile schwächere Dollar dürfte das Wachstum im Vergleich zur Vorquartalsprognose weniger stark belasten - erwartet wird ein negativer Effekt von rund 100 Basispunkten, nachdem zuvor noch 200 Punkte angenommen worden waren.
Besonders im Fokus bleibt das Cloud-Geschäft mit Azure. Hier rechnet die US-Bank mit einem währungsbereinigten Wachstum von 31,5 Prozent, wovon rund 14 Prozentpunkte auf KI-Anwendungen entfallen dürften. Partner hätten zuletzt von stabiler Nachfrage berichtet, vor allem im Bereich hybrider Cloudlösungen und bei der Modernisierung bestehender Anwendungen. Auch bei Microsofts Analyseplattform Fabric, mit der Unternehmen Daten effizient in der Cloud für KI-Zwecke nutzbar machen können, zeichne sich zunehmende Dynamik ab.
Im Bereich „Productivity and Business Processes“, zu dem unter anderem Office zählt, erwartet die Bank einen Umsatz von rund 29,5 Milliarden Dollar - gestützt durch eine solide Entwicklung im kommerziellen Office-Geschäft.
Trotz insgesamt robuster Zahlen hat die Bank of America ihre Wachstumsprognose für Azure im vierten Quartal leicht reduziert - von 31,5 auf 30,5 Prozent. Grund seien mögliche konjunkturelle Gegenwinde, die sich im weiteren Jahresverlauf bemerkbar machen könnten.
Berichte über mögliche Kürzungen der Investitionsausgaben weist die Studie zurück. Zwar gebe es Hinweise auf eine geografische Umschichtung, insgesamt halte Microsoft jedoch an seinem langfristigen Ausbauplan fest. Für das kommende Geschäftsjahr rechnen die Analysten mit Investitionen von 87 Milliarden Dollar, ein Jahr später sollen es 97 Milliarden sein.
Das neue Kursziel basiert auf dem 36-fachen des erwarteten Free Cashflows für 2026 - bislang hatte die Bank hier ein Multiple von 38 angesetzt. Dennoch sehen die Experten Microsoft angesichts seiner führenden Rolle bei Anwendungen und Infrastruktur rund um Künstliche Intelligenz klar im Vorteil - und damit auch gerechtfertigt über dem Bewertungsniveau klassischer Wachstumswerte.
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