Frankfurt, 15. Apr (Reuters) - BayerBAYGn.DE-Chef Bill Anderson sieht die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump zurzeit gelassen. "Wir haben eine sehr globale Lieferkette und umfangreiche Produktionsanlagen in den USA, vor allem für Produkte im Agrargeschäft, bei verschreibungsfreien Medikamenten und auch einige im Bereich Pharma. Insofern sind wir aktuell nicht besonders betroffen", sagte Anderson dem "Handelsblatt" (Dienstagausgabe). Doch dauerhaft hohe Aufschläge würden die Branche und auch deren Forschungskraft bedrohen, erklärte er mit Blick auf weitere Pharma-Zölle, etwa auf verschreibungspflichtige Arzneien.
Zugleich sehe er in den niedrigen Arzneipreisen in Europa eine Gefahr für den Pharmastandort, sagte Anderson. Deutschland könne in Medizin und Biotechnologie wieder führend werden, dafür habe das Land gute Möglichkeiten. "Das funktioniert aber nicht mit Discountpreisen für Medikamente, zumal der Anteil sämtlicher Arzneimittelausgaben an den gesamten Gesundheitsausgaben in Deutschland gerade mal 15 Prozent beträgt."