Investing.com - Die US-Investmentbank Raymond James (NYSE:RJF) hat die Aktie des Outdoor-Bekleidungsherstellers Deckers Outdoor Corporation (NYSE:DECK) von „Outperform“ auf „Strong Buy“ hochgestuft. Die Analysten sehen im jüngsten Ausverkauf eine attraktive Einstiegsgelegenheit.
Das Kursziel wurde auf 150 US-Dollar gesetzt, was einem Aufwärtspotenzial von über 40 % gegenüber dem aktuellen Niveau entspricht. Am gestrigen Handelstag schloss die Aktie 6 % tiefer bei 106 US-Dollar.
Seit Ende Januar hat die Aktie rund 48 % an Wert verloren. Laut Raymond James sind die Belastungen durch schwächeres Wachstum und mögliche Zölle inzwischen weitgehend eingepreist.
Zwar beobachtet die Bank eine gewisse Abkühlung bei HOKA sowie eine Abschwächung der Dynamik bei UGG, betont jedoch, dass beide Marken weiterhin über solide langfristige Wachstumsperspektiven verfügen. HOKA habe sich zu einer Marke mit Milliardenerlösen entwickelt, während UGG erfolgreich global skaliert wurde und ganzjährig gefragt ist.
Zusätzliche Unterstützung bieten laut den Analysten die starke Bilanz von Deckers, ein robuster freier Cashflow sowie das laufende Aktienrückkaufprogramm. Die potenziellen Auswirkungen neuer Zölle unter der Trump-Administration bleiben jedoch ein zentrales Risiko. Sollten die derzeit diskutierten Maßnahmen in Kraft treten, könnten sich die Produktkosten um bis zu 28 % erhöhen.
Trotz dieses Risikos dürfte Deckers dank seiner Premium-Positionierung und Preissetzungsmacht besser als viele Wettbewerber durch ein herausforderndes wirtschaftliches Umfeld kommen.
Für das vierte Quartal erwartet Raymond James einen Gewinn je Aktie von 0,59 US-Dollar – zwei Cent über der aktuellen Konsensschätzung – bei einem Umsatzwachstum von 6 %. Der jüngste Margendruck sei ihrer Einschätzung nach nur vorübergehender Natur.
Mit einem aktuellen Bewertungsniveau von dem 13-fachen der EPS-Schätzung für das Geschäftsjahr 2027 liegt die Aktie deutlich unter ihrem historischen Durchschnitt. In der Gesamtschau stützt diese Bewertung das neue Kursziel.
Für den Sektor „Softlines und Digitaler Handel“ sieht Raymond James die Zollthematik als dominierenden Faktor. Gleichzeitig geht die Bank davon aus, dass sich das Management aufgrund der anhaltenden politischen Unsicherheit derzeit nur zurückhaltend dazu äußern wird.