Investing.com - Die Leiterin der Boston Fed, Susan Collins, warnte gestern eindringlich vor einem möglichen Anstieg der Inflation in den USA infolge der von Trump angekündigten Zölle. Diese könnten zudem das Wirtschaftswachstum bremsen. Ihrer Einschätzung nach liegt die Hürde für kurzfristige Zinssenkungen derzeit hoch – die Fed bräuchte klare Signale, dass die US-Wirtschaft tatsächlich Unterstützung benötigt.
In ihrer Rede an der Georgetown University räumte Collins ein, dass die neuen Zölle „wahrscheinlich die Inflation in diesem Jahr erhöhen und gleichzeitig das Wirtschaftswachstum verlangsamen werden“. Trotz dieser Einschätzung bleibt sie bei ihrer aktuellen Zinsprognose: „Die Beibehaltung des derzeitigen geldpolitischen Kurses erscheint vorerst angemessen“, so Collins.
Sie betonte allerdings auch, dass das weitere Vorgehen stark davon abhänge, wie sehr sich die US-Wirtschaft tatsächlich – oder voraussichtlich – von den Zielen des FOMC hinsichtlich Vollbeschäftigung und Preisstabilität entferne.
Gleichzeitig zeigte sich Collins zuversichtlich, dass die Geldpolitik einen Beitrag leisten könne, die Auswirkungen der Zölle auf die Inflation abzumildern. „Die Politik sollte dazu beitragen, dem Risiko vorzubeugen, dass zollbedingte Preiserhöhungen die Inflationserwartungen destabilisieren.“
Ein erneuter Inflationsanstieg könnte den Weg für weitere Zinssenkungen allerdings erschweren oder verzögern. Es sei wichtig, dass die Zölle „die Inflationserwartungen nicht destabilisieren“.
Sollte die Fed ihre Geldpolitik auf einem höheren Niveau anpassen, müsste dies laut Collins durch ein klares Signal gestützt sein – etwa durch Hinweise darauf, dass sich die wirtschaftliche Aktivität stärker als erwartet abschwächt und präventive Maßnahmen erforderlich wären.