Investing.com - Kreuzfahrt-Aktien haben am Donnerstag unter einem skeptischen Sektorbericht von Morgan Stanley (NYSE:MS) gelitten. Laut der US-Großbank ist die Nachfrage auf dem US-Kreuzfahrtmarkt so schwach wie seit drei Jahren nicht mehr - und das schlägt sich jetzt auch in gesenkten Gewinnprognosen und Kurszielen nieder.
Die Analysten stützen sich dabei auf eine aktuelle Umfrage unter US-Reisebüros, bei der die negativen Rückmeldungen zu Buchungslage und Kundennachfrage die positiven im Verhältnis 2:1 übertrafen - der schlechteste Wert seit 2021. Viele Kunden buchten demnach kurzfristiger und seien stärker auf Rabatte aus.
Morgan Stanley kürzte daraufhin die Erwartungen für das Nettoerlöswachstum in den Jahren 2025 und 2026. Die Folge: Die Gewinnprognosen wurden branchenweit um 5 bis 10 Prozent nach unten angepasst - bei Carnival (LON:CCL) konkret um 9 Prozent, bei Royal Caribbean (NYSE:RCL) um 5 Prozent und bei Norwegian Cruise Line (NYSE:NCLH) um 8 Prozent. Auch die Kursziele wurden entsprechend gesenkt.
Für Carnival ging es von 25 auf 21 US-Dollar nach unten, für Norwegian von 22 auf 21 Dollar. Besonders kräftig fiel die Anpassung bei Royal Caribbean aus - hier wurde das Kursziel von 270 auf 220 Dollar zurückgenommen.
Trotz der generellen Zurückhaltung bevorzugen die Analysten weiter Royal Caribbean - das Unternehmen gilt als besser aufgestellt mit höheren Margen, geringerer Verschuldung und stärkerer Nachfrage nach neuen Angeboten. Auch Viking wird als stabil eingeschätzt: Das Unternehmen sei laut Morgan Stanley für 2025 durchgebucht und weniger abhängig von Zusatzverkäufen an Bord.
Im Gegensatz dazu warnt die Bank in ihrem sogenannten „Recession Playbook“ vor weiteren Abwärtsrisiken im Sektor. Trotz eines Kursrückgangs von rund 32 Prozent seit Jahresbeginn notieren viele Kreuzfahrt-Aktien demnach immer noch rund 40 Prozent über den Bewertungsniveaus eines echten Bärenmarkts.
Zusätzlich sorgen mögliche Gesetzesänderungen in den USA für Nervosität. Im Gespräch sind etwa eine Kreuzfahrt-Kopfsteuer oder Änderungen am Passenger Vessel Services Act, die Reedereien treffen könnten. Auch dadurch könnten Gewinne und Bewertungen unter Druck geraten.
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