München, 10. Apr (Reuters) - Die Münchner BSH HausgeräteBSHBS.UL wächst wieder und will sich von den drohenden Einfuhrzöllen in die USA nicht aus der Ruhe bringen lassen. "Die Situation ist extrem dynamisch", sagte der Chef der Bosch-TochterROBG.UL, Matthias Metz, am Donnerstag auf der Bilanzpressekonferenz. "Wir sind gut beraten, nicht hektisch darauf zu reagieren." Dabei hat BSH erst kürzlich ein neues Kühlgeräte-Werk in Mexiko in Betrieb genommen, das den nordamerikanischen Markt bedienen soll. Man bleibe bei dem Plan, weitere Produkte von China nach Mexiko zu verlagern, bekräftigte das Management. Preiserhöhungen im US-Markt seien derzeit nicht geplant, sagte Vertriebs- und Marketing-Chef Alexander Dony.
Nach einem Umsatzeinbruch um sieben Prozent 2023 hat der Hersteller von Hausgeräte-Marken wie Bosch, Siemens, Gaggenau und Neff im vergangenen Jahr wieder drei Prozent zugelegt. Vor allem in Ländern wie der Türkei und Indien sowie im Nahen Osten wuchs das Geschäft, in Europa ging es dagegen um zwei Prozent zurück. Mit 15,3 Milliarden Euro liegt der weltweite Umsatz aber noch unter dem Niveau von 2021. BSH Hausgeräte habe einschließlich aller Sondereffekte schwarze Zahlen geschrieben, das operative Ergebnis habe sich verbessert, sagte der neue Finanzchef Thorsten Lücke. Genaue Zahlen nennt das Unternehmen nicht.
Für das laufende Jahr gab sich Metz vorsichtig optimistisch. Der Umsatz habe im ersten Quartal über dem Vorjahr gelegen. Eine genaue Prognose wollte er nicht geben. Der vor gut einem Jahr angekündigte Abbau von 3500 Stellen bis 2027 - vor allem in der Verwaltung - sei noch nicht abgeschlossen, sagte Metz. BSH beschäftigt 57.000 Mitarbeiter, davon 16.000 in Deutschland.