Investing.com - Nach dem radikalen Kurswechsel in der US-Zollpolitik sieht Milliardär und Investor Bill Ackman China mittlerweile isoliert auf den globalen Märkten. Aus seiner Sicht ist das Ergebnis von Trumps wechselhafter Handelspolitik „sehr positiv“ – vor allem, weil inzwischen mehrere Handelspartner der USA aktiv das Gespräch mit dem Weißen Haus suchen.
„Das Ergebnis [...] war sehr positiv ... China ist jetzt isoliert und unsere anderen Handelspartner stehen Schlange, um Geschäfte zu machen“, schrieb Ackman auf X. Er wies außerdem darauf hin, dass China inzwischen zu Verhandlungen bereit sei. Gleichzeitig, so Ackman, laufe China die Zeit davon – viele US-Unternehmen würden aktuell versuchen, ihre Abhängigkeit von chinesischen Lieferketten zu verringern.
Ackmans Kommentare kamen, nachdem Trump am Donnerstag eine 90-tägige Ausnahmeregelung für Länder angekündigt hatte, die von seinen erhöhten Gegenzöllen betroffen sind. China blieb dabei allerdings außen vor. Stattdessen verschärfte Trump die Zölle auf chinesische Importe auf 125 % und reagierte mit scharfer Kritik auf die Vergeltungsmaßnahmen Pekings.
China wiederum hatte auf die neuen US-Zölle mit einem Gegenzoll in Höhe von 84 % auf amerikanische Waren reagiert – diese Regelung ist seit heute in Kraft.
Noch Anfang der Woche hatte Ackman Trumps Zollpolitik als „wirtschaftlichen Atomkrieg“ bezeichnet, der das Verhältnis zu den Verbündeten der USA ernsthaft gefährden könnte. Er hatte den Präsidenten aufgefordert, eine 90-tägige Pause bei den Zöllen einzulegen, um Spielraum für Verhandlungen zu schaffen – was Trump nun auch umgesetzt hat.
Ackman lobte in diesem Zusammenhang die Entscheidung des Präsidenten, auf den „wirtschaftlich vernünftigen Rat“ von Finanzminister Scott Bessent zu hören – und nicht auf die lauteren, radikaleren Stimmen aus dem eigenen Kabinett. Das wertet er als positives Signal für die kommenden vier Jahre der US-Regierung.
Trotzdem hat Trumps abrupte Kehrtwende bei der Zollpolitik das Vertrauen vieler Anleger erschüttert. Die Folge: deutliche Ausschläge an den Finanzmärkten in dieser Woche. Analysten warnen inzwischen vor den potenziellen Folgen der höheren Zölle auf China, da das Land nach wie vor zahlreiche wichtige Güter in die USA exportiert – Güter, für die es nicht so einfach kurzfristige Alternativen gibt.