Der US-Dollar-Index (DXY), ein Index, der den Wert des US-Dollars (USD) gegenüber einem Korb von sechs Weltwährungen misst, setzt seinen Rückgang auf nahe 98,15 fort, dem niedrigsten Stand seit März 2022. Der USD schwächt sich über alle Währungen hinweg ab, da die Ängste um die Unabhängigkeit der Federal Reserve (Fed) zunehmen.
Trump kritisierte den Fed-Vorsitzenden Powell dafür, dass er weiterhin einen "Abwarten und Tee trinken"-Modus in der Geldpolitik unterstützt, bis mehr Klarheit darüber besteht, wie sich die neue Zollpolitik auf die wirtschaftlichen Aussichten auswirken wird. Trump warnte, dass die US-Wirtschaft langsamer werden würde, es sei denn, Powell beschließe, die Zinssätze sofort zu senken. Darüber hinaus hat die Unsicherheit über Trumps Handelspolitik und seine umfassenden Zölle bereits die globalen Märkte erschüttert und den US-Dollar gegenüber seinen Rivalen kurzfristig untergraben.
Technisch bleibt die bärische Stimmung des DXY intakt, da der Index unter dem wichtigen 100-Tage-Exponential Moving Average (EMA) auf dem Tageschart notiert. Das Abwärtsmomentum wird durch den 14-tägigen Relative Strength Index (RSI) unterstützt, der unterhalb der Mittellinie liegt. Dennoch deutet der überverkaufte RSI-Zustand darauf hin, dass eine weitere Konsolidierung oder vorübergehende Erholung nicht ausgeschlossen werden kann, bevor eine Positionierung für eine kurzfristige DXY-Abwertung erfolgt.
Die untere Begrenzung des Bollinger Bands bei 97,30 dient als erste Unterstützung für den DXY. Ein Durchbruch unter dieses Niveau könnte den Index auf 96,55 ziehen, das Tief vom 25. Februar 2022. Weitere Verluste könnten einen Rückgang auf 95,14, das Tief vom 3. Februar 2022, zur Folge haben.
Auf der anderen Seite scheint die psychologische Marke von 100,00 ein hartnäckiges Hindernis für die USD-Bullen zu sein. Ein weiterer Kauf über diesem Niveau könnte den Weg zu 101,54, dem Tief vom 4. April, ebnen. Die wichtigste Aufwärtsbarriere für den DXY wird bei 104,45, dem 100-Tage-EMA, gesehen.
Der US-Dollar (USD) ist die offizielle Währung der Vereinigten Staaten und in vielen weiteren Ländern als „de facto“-Währung im Umlauf. Er ist die am häufigsten gehandelte Währung weltweit und dominiert mit 88 % des globalen Devisenhandels. Daten von 2022 zeigen, dass täglich ein Handelsvolumen von rund 6,6 Billionen US-Dollar umgesetzt wird. Der US-Dollar löste nach dem Zweiten Weltkrieg das Britische Pfund als Weltreservewährung ab, nachdem der Goldstandard 1971 abgeschafft wurde.
Der wichtigste Faktor, der den Wert des US-Dollars beeinflusst, ist die Geldpolitik, die von der Federal Reserve (Fed) bestimmt wird. Die Fed hat zwei Hauptziele: Preisstabilität (Inflationskontrolle) und Förderung der Vollbeschäftigung. Ihr primäres Werkzeug zur Erreichung dieser Ziele ist die Anpassung der Zinssätze. Wenn die Preise zu schnell steigen und die Inflation über dem Ziel von 2 % liegt, erhöht die Fed die Zinsen, was dem Wert des US-Dollars zugutekommt. Fällt die Inflation unter 2 % oder ist die Arbeitslosenquote zu hoch, senkt die Fed möglicherweise die Zinsen, was den Greenback belastet.
In außergewöhnlichen Situationen greift die Federal Reserve auf Maßnahmen wie die quantitative Lockerung (QE) zurück. Dies geschieht, wenn Zinssenkungen allein nicht ausreichen, um das Finanzsystem zu stabilisieren. QE ermöglicht es der Fed, mehr Geld zu drucken und US-Staatsanleihen von Banken zu kaufen, um die Kreditvergabe anzukurbeln. Diese expansive Maßnahme schwächt in der Regel den US-Dollar, da sie die Geldmenge erhöht und das Vertrauen in die Währung senkt.
Quantitative Tightening (QT) stellt den umgekehrten Prozess zu Quantitative Easing (QE) dar. Die US-Notenbank Federal Reserve beendet den Ankauf von Anleihen und investiert die fällig werdenden Rückzahlungen nicht in neue Anleihen. In der Regel wirkt sich dieser Prozess positiv auf den US-Dollar aus.