Der Dow Jones Industrial Average (DJIA) konnte am Dienstag eine frühe Erholung nicht aufrechterhalten und überschritt kurzzeitig die 39.000-Marke, bevor er wieder auf die 38.000-Marke zurückfiel, während die Märkte sich auf den Beginn der Zölle nach den Zollankündigungen der Trump-Administration am "Tag der Befreiung" in der letzten Woche vorbereiten. Der Dow Jones handelt weiterhin im Erholungsbereich nach einem der schlimmsten drei Tage in der Geschichte des US-Marktes, jedoch bleibt der Aufwärtsmomentum begrenzt.
Die breite Palette an "reziproken" Zöllen der Trump-Administration soll um Mitternacht EST am 9. April in Kraft treten, aber anscheinend war dies nicht schnell genug für zusätzliche Gegenmaßnahmen gegen China. Laut der Pressesprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, trat das steile Zollpaket der USA von 104% am Dienstag um 12 Uhr EST in Kraft als Reaktion auf Chinas 34% Gegen-Zoll als Antwort auf die eigenen 34% reziproken Zölle der USA, die letzte Woche angekündigt wurden. US-Präsident Donald Trump geriet in einen Abwärtsspirale, als China auf sein Zollpaket reagierte und sofort einen zusätzlichen Zoll von 50% auf alle anderen bereits festgelegten Importabgaben auf chinesische Waren, die in die USA importiert werden, ankündigte.
Da der Zollstress weiterhin auf den Märkten lastet, erhöhen die Zinsbeobachter ihre Wetten auf zusätzliche geldpolitische Lockerungen der Federal Reserve (Fed) im Jahr 2025. Laut dem CME FedWatch Tool preisen die Zins-Händler nun 125-150 Basispunkte an Zinssenkungen in den nächsten 12 Monaten ein, wobei bis Ende des Jahres 100 Basispunkte erwartet werden. Die Zins-Händler erhöhen auch ihre Wetten auf eine Zinssenkung um einen Viertelpunkt bereits im Mai, wobei die Mehrheit der Zinswetten auf eine erste Senkung im Juli ausgerichtet ist.
Die US-Wirtschaftsdaten gewinnen später in dieser Woche an Bedeutung, da am Donnerstag die Inflationsdaten des US-Verbraucherpreisindex (CPI) veröffentlicht werden, gefolgt von den Inflationsdaten des Erzeugerpreisindex (PPI) und den Ergebnissen der Verbraucherstimmungsumfrage der University of Michigan (UoM), die für Freitag angesetzt sind. Die letzte Runde der Inflations- und Stimmungsdaten wird jedoch noch keine direkten Auswirkungen der angekündigten Zölle der Trump-Administration enthalten, jedoch werden die neuesten Wirtschaftsdaten als wichtige "Leitindikatoren" dienen, bevor die Auswirkungen der Zölle direkt in die Wirtschaft übergreifen.
Die US-Aktienmärkte sind insgesamt höher als am Montag, aber das bullische Momentum läuft schnell aus. Die Finanz- und Technologiesektoren konnten am Dienstag etwas Boden gutmachen, aber zollempfindliche Sektoren wie Baumaterialien und Energieanbieter bleiben weiterhin auf der bärischen Seite.
Bemerkenswerte Gewinner am Dienstag sind JPMorgan Chase & Co (JPM), die um 3% auf 221 $ pro Aktie stiegen, gefolgt von Boeing (BA) und Nvidia (NVDA), die beide um etwa 2,7% auf 143 $ bzw. 100 $ pro Aktie stiegen. Auf der Verliererseite fielen Merck & Co (MRK) und Nike (NKE) beide um etwa 2,3%, wobei Merck & Co unter 80 $ pro Aktie rutschte und Nike auf 54 $ pro Aktie fiel.
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Der Dow Jones Industrial Average scheint einen technischen Boden bei der 37.000-Marke gefunden zu haben, aber der wichtige Aktienindex ist noch nicht über den Berg. Die Gebote für den DJIA handeln weiterhin stark unter den Allzeithochs von etwas über 45.000, wobei der Dow Jones über 15% vom Höchststand gefallen ist.
Ein Erholungsversuch könnte in den Karten liegen, wenn das Aufwärtsmomentum in der Lage ist, die Räder am Laufen zu halten. Allerdings sind steife technische Preisobergrenzen bei dem letzten Tief unter 41.000 und dem 200-Tage Exponential Moving Average (EMA) nahe 42.000 im Spiel.
Der Dow Jones Industrial Average, einer der ältesten Aktienindizes der Welt, setzt sich aus 30 der am häufigsten gehandelten US-Unternehmen zusammen. Er ist kursgewichtet, was ihm Kritik einbrachte, da er weniger repräsentativ ist als breitere Indizes wie der S&P 500.
Der Dow Jones Industrial Average (DJIA) wird von vielen Faktoren beeinflusst. Haupttreiber sind die Unternehmensgewinne, die in den Quartalsberichten der im Index vertretenen Unternehmen offengelegt werden. Auch makroökonomische Daten aus den USA und weltweit tragen zur Anlegerstimmung bei. Zinssätze, die von der Federal Reserve festgelegt werden, haben ebenfalls Einfluss auf den DJIA, da sie die Kreditkosten beeinflussen, auf die viele Unternehmen stark angewiesen sind.
Die Dow-Theorie, entwickelt von Charles Dow, ist eine Methodik zur Identifizierung von Markttrends. Dabei wird die Richtung des Dow Jones Industrial Average (DJIA) und des Dow Jones Transportation Average (DJTA) verglichen. Beide Indizes müssen in dieselbe Richtung tendieren, um einen Trend zu bestätigen. Die Theorie unterscheidet drei Phasen: Akkumulation, öffentliche Teilnahme und Distribution.
Der Dow Jones Industrial Average (DJIA) kann auf verschiedene Weise gehandelt werden. Eine Möglichkeit sind börsengehandelte Fonds (ETFs), die es Anlegern ermöglichen, den DJIA als einzelnes Wertpapier zu handeln, ohne Aktien aller 30 im Index enthaltenen Unternehmen zu kaufen. Ein bekanntes Beispiel ist der SPDR Dow Jones Industrial Average ETF (DIA). DJIA-Futures-Kontrakte ermöglichen es Händlern, auf den zukünftigen Wert des Index zu spekulieren, während Optionen das Recht bieten, den Index zu einem festgelegten Preis in der Zukunft zu kaufen oder zu verkaufen. Investmentfonds bieten eine diversifizierte Anlagemöglichkeit, indem sie ein Portfolio von DJIA-Aktien abbilden.