AUD/JPY setzt seinen Rückgang für die dritte aufeinanderfolgende Sitzung fort und pendelt während der europäischen Handelsstunden am Dienstag nahe 90,10. Anhaltende handelsbezogene Unsicherheiten und geopolitische Spannungen stärken die Nachfrage nach sicheren Vermögenswerten wie dem japanischen Yen (JPY) und drücken das Währungspaar nach unten. Darüber hinaus verleihen wachsende Erwartungen, dass die Bank of Japan (BoJ) die Zinsen 2025 erneut erhöhen könnte, dem JPY zusätzliche Unterstützung.
Japans Wirtschaftsminister Ryosei Akazawa bekräftigte am Dienstag die Position von Premierminister Shigeru Ishiba und betonte, dass die Landwirtschaft nicht zugunsten der Autoindustrie in den laufenden US-Zollgesprächen gefährdet werden darf. In der Zwischenzeit wird Finanzminister Katsunobu Kato später in dieser Woche Washington besuchen, um sich mit US-Finanzminister Scott Bessent über die Währungspolitik auszutauschen.
In ihrem vierteljährlichen Bericht über die regionalen Wirtschaftsbedingungen hielt die japanische Regierung an ihrem Gesamtausblick fest, wies jedoch auf steigende Abwärtsrisiken hin, die mit der US-Handelspolitik verbunden sind, so die Nachrichtenagentur Xinhua.
Allerdings könnte der Abwärtsdruck auf AUD/JPY begrenzt sein, da der Australische Dollar (AUD) Unterstützung findet, während der US-Dollar (USD) unter Druck steht. Die Anlegerstimmung gegenüber US-Vermögenswerten hat sich nach erneuter Kritik von Präsident Donald Trump an der Federal Reserve-Vorsitzenden Jerome Powell abgeschwächt, was Bedenken hinsichtlich der Unabhängigkeit der Fed aufwirft.
Der Wirtschaftsberater des Weißen Hauses, Kevin Hassett, sagte am Freitag, dass Trump prüft, ob er Powell entlassen kann, während Trump auf Truth Social warnte, dass das Wirtschaftswachstum ins Stocken geraten könnte, es sei denn, die Zinsen werden gesenkt. Die Marktstimmung bleibt fragil, da die globalen Handelsverhandlungen in einer Sackgasse stecken. Chinas feste Haltung als Reaktion auf Trumps aggressive Zollmaßnahmen belastet weiterhin das Vertrauen der Anleger.
Ein Handelskrieg ist im Allgemeinen ein wirtschaftlicher Konflikt zwischen zwei oder mehr Ländern, der durch extreme Protektionismusmaßnahmen einer Seite ausgelöst wird. Dies beinhaltet die Errichtung von Handelsbarrieren, wie beispielsweise Zölle, die wiederum Gegenmaßnahmen hervorrufen. Dies führt zu steigenden Importkosten und letztlich zu höheren Lebenshaltungskosten.
Der wirtschaftliche Konflikt zwischen den Vereinigten Staaten (USA) und China begann Anfang 2018, als Präsident Donald Trump Handelsbarrieren gegen China verhängte. Er begründete dies mit unfairen Handelspraktiken und dem Diebstahl geistigen Eigentums durch die asiatische Großmacht. China reagierte mit Vergeltungsmaßnahmen und führte Zölle auf zahlreiche US-Waren ein, darunter Autos und Sojabohnen. Die Spannungen eskalierten, bis die beiden Länder im Januar 2020 das „Phase-One-Handelsabkommen“ unterzeichneten. Dieses Abkommen verpflichtete China zu strukturellen Reformen und Änderungen seines wirtschaftlichen und handelspolitischen Regimes, um Stabilität und Vertrauen zwischen den beiden Nationen wiederherzustellen. Die Coronavirus-Pandemie rückte den Konflikt zunächst in den Hintergrund. Es sei jedoch erwähnt, dass Präsident Joe Biden, der nach Trump ins Amt kam, die Zölle beibehielt und sogar weitere Abgaben hinzufügte.
Die Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus als 47. Präsident der USA hat eine neue Welle von Spannungen zwischen den beiden Ländern ausgelöst. Während des Wahlkampfs 2024 hatte Trump versprochen, Zölle von 60 % auf chinesische Waren zu erheben, sobald er wieder im Amt sei – ein Versprechen, das er am 20. Januar 2025 umsetzte. Der Handelskrieg zwischen den USA und China wird somit dort fortgesetzt, wo er aufgehört hatte. Die gegenseitigen Strafmaßnahmen beeinflussen die globale Wirtschaftslage erheblich, stören die weltweiten Lieferketten, senken die Ausgaben – insbesondere Investitionen – und tragen direkt zur Inflation des Verbraucherpreisindex bei.