USD/CHF setzt seinen Rückgang in der dritten aufeinanderfolgenden Sitzung fort und handelt während der asiatischen Sitzung am Dienstag nahe 0,8070. Das Paar bleibt unter Druck, da der US-Dollar (USD) vor dem Hintergrund zunehmender wirtschaftlicher und politischer Unsicherheit in den Vereinigten Staaten kämpft.
Diese Unsicherheit hat die früheren Gewinne des Schweizer Frankens (CHF) verstärkt, die zunächst durch die aggressiven Gegenzollvorschläge von Präsident Donald Trump angeheizt wurden. Diese Entwicklungen haben die Anleger in Richtung sicherer Anlagen wie ausländische Währungen und Gold getrieben, weg von USD-denominierten Wertpapieren. Die jüngste Stärke des CHF gegenüber dem Euro hat auch Spekulationen ausgelöst, dass die Schweizerische Nationalbank (SNB) möglicherweise in den Devisenmärkten intervenieren oder sogar negative Zinspolitiken wieder in Betracht ziehen könnte.
Die Anlegerstimmung bleibt fragil aufgrund des anhaltenden Stillstands in den globalen Handelsverhandlungen, insbesondere da China gegen Trumps Zollmaßnahmen zurückschlägt. Weitere Bedenken wurden durch Trumps vorgeschlagene Untersuchung der Importe kritischer Mineralien ausgelöst, was Ängste vor einem langsameren Wirtschaftswachstum und steigender Inflation aufwarf. Diese Faktoren haben die Nachfrage nach dem sicheren Hafen CHF gestärkt und zusätzlichen Druck auf das USD/CHF-Paar ausgeübt.
Die Stimmung wurde weiter getrübt, nachdem Trump öffentlich den Vorsitzenden der Federal Reserve (Fed), Jerome Powell, kritisierte und damit die Bedenken über die Unabhängigkeit der Fed erneuerte. Hinzu kommt die Unsicherheit, dass der Wirtschaftsberater des Weißen Hauses, Kevin Hassett, enthüllte, dass Trump prüft, ob er die Befugnis hat, Powell abzusetzen. In einem Beitrag auf Truth Social warnte Trump auch, dass die US-Wirtschaft eine Verlangsamung erleben könnte, es sei denn, die Fed handelt schnell, um die Zinssätze zu senken.
Der Schweizer Franken gehört zu den am häufigsten gehandelten Währungen weltweit, obwohl die Schweizer Wirtschaft relativ klein ist. Der Wert der Währung wird stark durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) beeinflusst.
Der Schweizer Franken (CHF) gilt in Krisenzeiten als sicherer Hafen. Die Stabilität der Schweizer Wirtschaft, große Zentralbankreserven und die politische Neutralität des Landes machen den Franken zu einer bevorzugten Anlagewährung in turbulenten Zeiten. Anleger flüchten in den Franken, wenn globale Risiken zunehmen.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) tritt viermal im Jahr – einmal pro Quartal, seltener als andere bedeutende Zentralbanken – zusammen, um über ihre Geldpolitik zu entscheiden. Ihr erklärtes Ziel ist es, die jährliche Inflationsrate unter 2 % zu halten. Überschreitet die Inflation diese Marke oder wird erwartet, dass dies in naher Zukunft geschieht, greift die SNB ein und erhöht den Leitzins, um das Preiswachstum zu dämpfen. Höhere Zinssätze wirken sich in der Regel positiv auf den Schweizer Franken (CHF) aus, da sie die Renditen erhöhen und die Schweiz für Investoren attraktiver machen. Sinkende Zinsen hingegen schwächen den Franken.
Makroökonomische Datenveröffentlichungen spielen eine zentrale Rolle bei der Bewertung des Schweizer Franken (CHF). Obwohl die Schweizer Wirtschaft als stabil gilt, können plötzliche Veränderungen bei Wachstum, Inflation, Leistungsbilanz oder Währungsreserven signifikante Auswirkungen auf den CHF haben. Starke Wirtschaftsdaten, niedrige Arbeitslosigkeit und ein hohes Verbrauchervertrauen stützen in der Regel den Franken. Umgekehrt könnte eine Abkühlung der Konjunktur eine Abwertung der Währung zur Folge haben.
Als kleine und offene Volkswirtschaft ist die Schweiz stark von der wirtschaftlichen Stabilität der Eurozone abhängig. Die erweiterte Europäische Union ist nicht nur der wichtigste Handelspartner der Schweiz, sondern auch ein bedeutender politischer Verbündeter. Eine stabile makroökonomische und geldpolitische Lage in der Eurozone ist daher von entscheidender Bedeutung für die Schweiz und den Schweizer Franken (CHF). Angesichts dieser engen Verflechtungen legen einige Modelle nahe, dass die Korrelation zwischen der wirtschaftlichen Entwicklung des Euro (EUR) und des Schweizer Franken mit über 90 % nahezu perfekt ist.