Das USD/CHF-Paar fiel während der asiatischen Sitzung am Montag auf 0,8069 und erreichte damit den niedrigsten Stand seit September 2011 und handelt nun bei etwa 0,8090. Der US-Dollar (USD) bleibt unter Druck, belastet von wachsenden Ängsten vor wirtschaftlichen Folgen der kürzlich verhängten US-Zölle.
Der US-Dollar-Index (DXY), der den Greenback gegenüber einem Korb von sechs wichtigen Währungen verfolgt, ist um über 1% auf etwa 98,30 gefallen – dem schwächsten Stand seit April 2022. Hinzu kommt, dass die Rendite 2-jähriger US-Staatsanleihen um mehr als 1% gesunken ist und nun bei 3,75% schwebt, was die Vorsicht der Anleger widerspiegelt.
Der Vorsitzende der Federal Reserve (Fed), Jerome Powell, hat gewarnt, dass die Kombination aus einer sich verlangsamenden Wirtschaft und anhaltender Inflation die Ziele der Fed gefährden und das Risiko einer Stagflation erhöhen könnte. Politische Spannungen fügen eine weitere Unsicherheitsebene hinzu, da Berichte am Donnerstag darauf hindeuten, dass Präsident Trump zunehmend unzufrieden mit Powell ist und Berichten zufolge sogar seine Abberufung in Erwägung zieht. Während die Märkte zunächst wenig reagierten, bestätigte der Wirtschaftsberater des Weißen Hauses, Kevin Hassett, dass diese Option geprüft wird.
Die Schweizer Märkte sind aufgrund des Ostermontag-Feiertags geschlossen. Dennoch hat sich der Schweizer Franken (CHF) gestärkt, da die steigenden Handelskonflikte zwischen den USA und China die Rezessionsängste erhöhen und die Nachfrage nach sicheren Anlagen antreiben. In der Zwischenzeit hat Präsident Trump wichtige Technologieprodukte – viele davon in China hergestellt – von den vorgeschlagenen reziproken Zöllen ausgenommen.
Trotzdem bestehen die Spannungen fort. Das Weiße Haus hat neue Zölle auf chinesische Schiffe verhängt, die in US-Häfen anlegen, was potenziell die globalen Schifffahrtsrouten stören könnte. Dennoch schlug Trump am späten Donnerstag einen versöhnlicheren Ton an und bemerkte, dass China mehrere Zugeständnisse gemacht habe und äußerte Optimismus, innerhalb von drei bis vier Wochen ein Handelsabkommen zu erreichen. „Ich möchte die Zölle auf China nicht erhöhen“, sagte er. „Wenn die Zölle auf China steigen, werden die Leute nicht kaufen.“
Der Schweizer Franken gehört zu den am häufigsten gehandelten Währungen weltweit, obwohl die Schweizer Wirtschaft relativ klein ist. Der Wert der Währung wird stark durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) beeinflusst.
Der Schweizer Franken (CHF) gilt in Krisenzeiten als sicherer Hafen. Die Stabilität der Schweizer Wirtschaft, große Zentralbankreserven und die politische Neutralität des Landes machen den Franken zu einer bevorzugten Anlagewährung in turbulenten Zeiten. Anleger flüchten in den Franken, wenn globale Risiken zunehmen.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) tritt viermal im Jahr – einmal pro Quartal, seltener als andere bedeutende Zentralbanken – zusammen, um über ihre Geldpolitik zu entscheiden. Ihr erklärtes Ziel ist es, die jährliche Inflationsrate unter 2 % zu halten. Überschreitet die Inflation diese Marke oder wird erwartet, dass dies in naher Zukunft geschieht, greift die SNB ein und erhöht den Leitzins, um das Preiswachstum zu dämpfen. Höhere Zinssätze wirken sich in der Regel positiv auf den Schweizer Franken (CHF) aus, da sie die Renditen erhöhen und die Schweiz für Investoren attraktiver machen. Sinkende Zinsen hingegen schwächen den Franken.
Makroökonomische Datenveröffentlichungen spielen eine zentrale Rolle bei der Bewertung des Schweizer Franken (CHF). Obwohl die Schweizer Wirtschaft als stabil gilt, können plötzliche Veränderungen bei Wachstum, Inflation, Leistungsbilanz oder Währungsreserven signifikante Auswirkungen auf den CHF haben. Starke Wirtschaftsdaten, niedrige Arbeitslosigkeit und ein hohes Verbrauchervertrauen stützen in der Regel den Franken. Umgekehrt könnte eine Abkühlung der Konjunktur eine Abwertung der Währung zur Folge haben.
Als kleine und offene Volkswirtschaft ist die Schweiz stark von der wirtschaftlichen Stabilität der Eurozone abhängig. Die erweiterte Europäische Union ist nicht nur der wichtigste Handelspartner der Schweiz, sondern auch ein bedeutender politischer Verbündeter. Eine stabile makroökonomische und geldpolitische Lage in der Eurozone ist daher von entscheidender Bedeutung für die Schweiz und den Schweizer Franken (CHF). Angesichts dieser engen Verflechtungen legen einige Modelle nahe, dass die Korrelation zwischen der wirtschaftlichen Entwicklung des Euro (EUR) und des Schweizer Franken mit über 90 % nahezu perfekt ist.