USD/CHF fiel während der asiatischen Handelsstunden am Freitag leicht und pendelte um 0,8180, nachdem es in der vorherigen Sitzung Gewinne verzeichnet hatte. Das Paar steht unter Druck, da der US-Dollar schwächer wird, während die Bedenken über die wirtschaftlichen Folgen der US-Zölle zunehmen. Die Marktaktivität bleibt aufgrund des Feiertags am Karfreitag gedämpft.
Der Vorsitzende der Federal Reserve, Jerome Powell, warnte, dass anhaltende Inflation in Verbindung mit einer sich verlangsamenden Wirtschaft das doppelte Mandat der Fed gefährden könnte, was die Gefahr einer Stagflation heraufbeschwört. Die Stimmung wurde weiter getrübt, nachdem der ehemalige Präsident Trump Powells jüngste Kommentare kritisierte. Dennoch zeigt das CME FedWatch Tool, dass die Märkte nun mit etwa 86 Basispunkten an Zinssenkungen bis Ende 2025 rechnen, wobei die erste im Juli erwartet wird.
In der Zwischenzeit stärkte sich der Schweizer Franken (CHF) am Donnerstag nach positiven Handelsbilanzdaten aus der Schweiz. Der Handelsüberschuss weitete sich im März auf 6,35 Milliarden CHF aus, von 4,80 Milliarden CHF im Februar – dem größten seit Oktober 2024 – angetrieben durch einen Anstieg der Exporte um 12,6% im Vergleich zu einem Anstieg der Importe um 10,4%.
Der CHF gewann gegenüber dem USD und pendelte in der Nähe seines stärksten Niveaus seit 2011, da die eskalierenden Handels Spannungen zwischen den USA und China die Rezessionsängste schüren und die Nachfrage nach der sicheren Schweizer Währung stärken. US-Präsident Donald Trump erklärte jedoch am Donnerstag, dass China mehrere Annäherungen gemacht habe und fügte hinzu: „Ich möchte die Zölle auf China nicht erhöhen. Wenn die Zölle auf China steigen, werden die Leute nicht kaufen.“ Trump äußerte Optimismus, dass innerhalb von drei bis vier Wochen ein Handelsabkommen mit China erreicht werden könnte.
Der Schweizer Franken gehört zu den am häufigsten gehandelten Währungen weltweit, obwohl die Schweizer Wirtschaft relativ klein ist. Der Wert der Währung wird stark durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) beeinflusst.
Der Schweizer Franken (CHF) gilt in Krisenzeiten als sicherer Hafen. Die Stabilität der Schweizer Wirtschaft, große Zentralbankreserven und die politische Neutralität des Landes machen den Franken zu einer bevorzugten Anlagewährung in turbulenten Zeiten. Anleger flüchten in den Franken, wenn globale Risiken zunehmen.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) tritt viermal im Jahr – einmal pro Quartal, seltener als andere bedeutende Zentralbanken – zusammen, um über ihre Geldpolitik zu entscheiden. Ihr erklärtes Ziel ist es, die jährliche Inflationsrate unter 2 % zu halten. Überschreitet die Inflation diese Marke oder wird erwartet, dass dies in naher Zukunft geschieht, greift die SNB ein und erhöht den Leitzins, um das Preiswachstum zu dämpfen. Höhere Zinssätze wirken sich in der Regel positiv auf den Schweizer Franken (CHF) aus, da sie die Renditen erhöhen und die Schweiz für Investoren attraktiver machen. Sinkende Zinsen hingegen schwächen den Franken.
Makroökonomische Datenveröffentlichungen spielen eine zentrale Rolle bei der Bewertung des Schweizer Franken (CHF). Obwohl die Schweizer Wirtschaft als stabil gilt, können plötzliche Veränderungen bei Wachstum, Inflation, Leistungsbilanz oder Währungsreserven signifikante Auswirkungen auf den CHF haben. Starke Wirtschaftsdaten, niedrige Arbeitslosigkeit und ein hohes Verbrauchervertrauen stützen in der Regel den Franken. Umgekehrt könnte eine Abkühlung der Konjunktur eine Abwertung der Währung zur Folge haben.
Als kleine und offene Volkswirtschaft ist die Schweiz stark von der wirtschaftlichen Stabilität der Eurozone abhängig. Die erweiterte Europäische Union ist nicht nur der wichtigste Handelspartner der Schweiz, sondern auch ein bedeutender politischer Verbündeter. Eine stabile makroökonomische und geldpolitische Lage in der Eurozone ist daher von entscheidender Bedeutung für die Schweiz und den Schweizer Franken (CHF). Angesichts dieser engen Verflechtungen legen einige Modelle nahe, dass die Korrelation zwischen der wirtschaftlichen Entwicklung des Euro (EUR) und des Schweizer Franken mit über 90 % nahezu perfekt ist.