10. Apr (Reuters) - Im Streit über neue Zölle der USA macht US-Präsident Donald Trump bei den meisten Ländern vorübergehend einen Rückzieher, während der Konflikt mit China sich zuspitzt. Trump ordnete eine weitgehende 90-tägige Zollpause an und senkte den Satz der jüngsten Zölle deutlich. Dem Präsidialamt zufolge bleibt es aber beim Basiszollsatz von zehn Prozent. Auch die 25 Prozent auf Autos, Stahl und Aluminium gelten weiter. Im Folgenden aktuelle Entwicklungen:
08.56 Uhr - EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen begrüßt die Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, die gegenseitigen Zölle auszusetzen. "Klare, vorhersehbare Bedingungen sind für das Funktionieren des Handels und der Lieferketten unerlässlich", erklärte sie auf X. Zölle schadeten nur den Unternehmen und Verbrauchern. "Deshalb habe ich mich stets für ein Null-Zoll-Abkommen zwischen der Europäischen Union und den Vereinigten Staaten eingesetzt."
07.10 Uhr - Im Ringen um eine Antwort auf Trumps Zollpolitik weist Australien einen Vorstoß Chinas zur Zusammenarbeit zurück. "Wir werden nicht mit China Händchen halten", sagt der stellvertretende Ministerpräsident Richard Marles dem Sender Sky News. Er bezieht sich damit auf den Vorschlag des chinesischen Botschafters in Australien, Xiao Qian, dass sich die beiden Länder in Reaktion auf die jüngsten Entwicklungen in der Handelspolitik "die Hände reichen" sollten. Vize-Regierungschef Marles sagt weiter, Australien werde dies nicht tun, sondern vielmehr seinen Handel breiter aufstellen und die Verbindungen unter anderem zur EU, zu Großbritannien und Indien stärken. China ist der größte Handelspartner Australiens.
06.53 Uhr - Unter dem Druck der Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump erwägt die Europäische Union (EU), ihre Erdgasimporte aus den Vereinigten Staaten nach oben zu schrauben. Das sagt EU-Energiekommissar Dan Jorgensen in einem Interview der "Financial Times".
05.52 Uhr - Der Chef des weltgrößten Hedgefonds Bridgewater Associates, Ray Dalio, fordert eine Einigung der USA mit China bei den Zöllen. "Trumps Entscheidung, einen schlechteren Weg zu verlassen und darüber zu verhandeln, wie mit diesen Ungleichgewichten im Handel umzugehen ist, ist ein viel besserer Weg", schreibt der US-Milliardär auf X nach der Kehrtwende Trumps bei den Zöllen. Das nächste Ziel der US-Regierung müsse nun sein, das Defizit des Landes auf 3 Prozent des BIP zu senken.
03.07 Uhr - Vietnam und die USA haben sich darauf geeinigt, Verhandlungen über ein Handelsabkommen aufzunehmen. Dies teilt die vietnamesische Regierung nach einem Treffen des stellvertretenden vietnamesischen Ministerpräsidenten Ho Duc Phoc mit dem US-Handelsbeauftragten Jamieson Greer in Washington mit. Dabei werde es auch um die Beseitigung möglichst vieler nicht-monetärer Handelshemmnisse gehen. Vietnam werde zudem Investitionen von US-Investoren im Land erleichtern und seinen Kampf gegen Handelsbetrug verstärken. Das südostasiatische Land, das für viele westliche Unternehmen ein wichtiger regionaler Produktionsstandort ist, hatte im vergangenen Jahr einen Handelsüberschuss von mehr als 123 Milliarden Dollar gegenüber den USA. US-Präsident Donald Trump hatte Vietnam vor der plötzlichen Pausierung seiner Zölle am Mittwoch mit US-Zöllen in Höhe von 46 Prozent belegt.
02.48 Uhr - Das chinesische Handelsministerium teilt mit, der chinesische Handelsminister Wang Wentao habe am Dienstag per Video mit EU-Handelskommissar Maros Sefcovic gesprochen. Beide Seiten würden unverzüglich Verhandlungen über die Preise für Elektrofahrzeuge aufnehmen. China sei bereit, die Zusammenarbeit mit der Europäischen Union in den Bereichen Handel, Investitionen und Industrie zu vertiefen, sagte Minister Wang Wentao demnach.