TradingKey – Die Unsicherheit rund um die US-Zollpolitik und schwächer als erwartete Wirtschaftsdaten haben zuletzt Ängste vor einer konjunkturellen Abschwächung und hartnäckiger Inflation geschürt. Die US-Aktienmärkte zeigten sich stark schwankend: Der S&P 500 stieg zunächst an, bevor er wieder ins Minus drehte. Die Sorgen um mögliche Inflationsimpulse und Handelskonflikte infolge von Trumps Zollplänen führten zu einer verstärkten Nachfrage nach sicheren Häfen wie Gold – der Goldpreis legte daraufhin mehrere Tage in Folge zu. Gleichzeitig beeinflusst die Volatilität des US-Dollar-Index die Rohstoffpreise erheblich, da diese größtenteils in Dollar notieren.
Für Rohstoffanleger und -unternehmen ist es daher essenziell, wirtschaftspolitische Entwicklungen in den USA eng zu verfolgen und ihre Anlagestrategien sowie das Risikomanagement flexibel anzupassen. Ziel ist es, potenzielle Verluste zu begrenzen und gleichzeitig Marktchancen optimal zu nutzen. Angesichts der typischen Volatilität an den Rohstoffmärkten ist ein umfassender Ansatz notwendig, um Investitionen gegen ungünstige Preisbewegungen abzusichern.
Was ist eine Stop-Loss-Order?
Eine Stop-Loss-Order ist ein gängiges Werkzeug im Risikomanagement von Finanzinvestoren. Dabei handelt es sich um eine vordefinierte Verkaufsanweisung: Sobald der Preis eines Rohstoffs ein bestimmtes Niveau erreicht oder unterschreitet, wird automatisch ein Verkaufsauftrag ausgelöst – entweder zum aktuellen Marktpreis oder zu einem vorher festgelegten Kurs. Ziel ist es, Verluste zu begrenzen und emotionale Entscheidungen in Stresssituationen zu vermeiden.
Wie setzt man eine Stop-Loss-Order sinnvoll?
Beim Setzen eines Stop-Loss sind mehrere Faktoren zu berücksichtigen:
- Marktvolatilität: In volatilen Märkten wie dem Goldmarkt ist ein größerer Puffer sinnvoll, bei weniger schwankenden Märkten wie bei Agrarrohstoffen kann der Stop enger gesetzt werden.
- Risikotoleranz: Konservative Anleger wählen eher enge Stop-Loss-Marken. Wer etwa Sojabohnen handelt und Verluste strikt begrenzen möchte, setzt den Stop nahe am Einstiegskurs. Risikofreudigere Investoren können großzügigere Marken wählen.
- Technische Analyse: Unterstützungs- und Widerstandsniveaus dienen oft als Orientierung. So kann z. B. beim Kauf von Kupfer ein Stop knapp unterhalb eines wichtigen Unterstützungsniveaus gesetzt werden. Auch gleitende Durchschnitte oder Bollinger-Bänder können zur Stop-Setzung herangezogen werden.
Wie beeinflusst die Positionsgröße das Risikoprofil?
Die Positionsgröße – also die Anzahl der gehaltenen Kontrakte oder Rohstoffe – ist entscheidend für das Risiko- und Gewinnpotenzial einer Investition. Große Positionen können bei günstiger Marktbewegung hohe Gewinne generieren, aber bei Kursrückgängen auch zu erheblichen Verlusten führen.
Ein kleines Beispiel: Wer 10 Kupfer-Futures hält, erzielt bei steigenden Preisen einen geringeren Gewinn als jemand mit 100 Kontrakten – trägt im Gegenzug aber auch ein wesentlich geringeres Verlustrisiko. Eine zu kleine Position limitiert zwar das Risiko, kann aber die Renditepotenziale unzureichend ausschöpfen. Deshalb ist eine ausgewogene Positionsgröße entscheidend.
Wie bestimmt man die passende Positionsgröße?
Die Positionsgröße sollte stets auf die persönliche Risikotoleranz abgestimmt sein – diese hängt ab von:
- der finanziellen Situation,
- den Anlagezielen (z. B. langfristige Wertsteigerung vs. kurzfristige Spekulation),
- der Handelserfahrung,
- sowie der mentalen Belastbarkeit.
Erfahrene und kapitalkräftige Anleger können größere Positionen verantworten, während Einsteiger oder konservative Investoren mit kleineren Positionen starten sollten. Zur Bestimmung helfen quantitative Ansätze wie die Fixed-Risk-Methode, bei der jede Position nur einen bestimmten Prozentsatz des gesamten Portfolios riskiert (z. B. maximal 2 %).
Diversifikation ist ein zentrales Element im Risikomanagement. Dabei wird das Kapital nicht nur auf verschiedene Rohstoffsektoren (z. B. Energie, Agrar, Metalle) verteilt, sondern auch innerhalb eines Markts auf verschiedene Kontraktmonate.
Beispiel Kupfer: Da sich Terminkurse für unterschiedliche Liefermonate teils deutlich unterscheiden – etwa durch Lagerbestände oder Nachfrageerwartungen – kann ein Investor durch gestreute Positionen innerhalb des gleichen Rohstoffs das Risiko einzelner Preisschwankungen reduzieren.
Ein gut diversifiziertes Portfolio gleicht Schwankungen einzelner Märkte aus und erhöht die Stabilität der Gesamtrendite – besonders in volatilen Marktphasen.
Das Hedging zählt zu den am weitesten verbreiteten Strategien im professionellen Rohstoffhandel. Dabei wird eine Gegenposition eingegangen, um mögliche Verluste der ursprünglichen Position abzusichern.
Anleger setzen hierzu häufig Derivate wie Optionen, Futures oder Commodity Swaps ein. Ziel ist es, Verluste in einem Bereich durch Gewinne im abgesicherten Bereich zu kompensieren. Beispiel: Ein Weizenproduzent sichert sich gegen fallende Preise ab, indem er Weizen-Futures verkauft. Auch Investoren nutzen diese Strategie, um Preisrisiken effizient zu steuern.