Der Goldpreis setzt seinen Rekordlauf fort und erreicht am Dienstag im asiatischen Handel ein weiteres Allzeithoch von über 3.450 $. Die Anleger strömen weiterhin in den traditionellen Wertspeicher, den Goldpreis, angesichts der erhöhten Risiken einer US-Rezession und der Instabilität der Finanzmärkte.
Diese Faktoren zeigen weiterhin ein mangelndes Vertrauen in den US-Dollar (USD) und befeuern die Nachfrage nach dem in USD denominierten Goldpreis.
US-Präsident Donald Trump hat weiterhin den Vorsitzenden der Federal Reserve (Fed), Jerome Powell, kritisiert und Bedenken hinsichtlich der Unabhängigkeit der Fed geäußert. Dies geschieht, nachdem die Trump-Administration Berichten zufolge untersucht hat, ob sie den Fed-Chef absetzen könnte.
Darüber hinaus bleibt die Eskalation des Handelskriegs zwischen den USA und China und deren negative Auswirkungen auf die US-Wirtschaft und die Inflation ein Rückenwind für den Goldpreis.
In der Zukunft wird der Goldpreis voraussichtlich das bevorzugte Anlagegut bleiben, angesichts der erhöhten Unsicherheit an den Finanzmärkten und Trumps ständigen Angriffen auf Fed-Chef Powell. Darüber hinaus wird ein Mangel an hochkarätigen US-Wirtschaftsdaten den Goldpreis dem Risiko-Sentiment und den Schlagzeilen über Zölle ausliefern.
Gold hat in der Geschichte der Menschheit stets eine zentrale Rolle gespielt – als universelles Tauschmittel und sicherer Wertspeicher. Heute wird das Edelmetall vor allem als „sicherer Hafen“ in Krisenzeiten geschätzt. Gold dient nicht nur als Schmuck oder Anlageobjekt, sondern wird auch als Absicherung gegen Inflation und Währungsabwertungen betrachtet. Sein Wert ist unabhängig von staatlichen Institutionen oder einzelnen Währungen, was es in unsicheren Zeiten besonders attraktiv macht.
Zentralbanken zählen zu den größten Goldkäufern weltweit. Um ihre Währungen in Krisenzeiten zu stützen, kaufen sie Gold, um die wirtschaftliche Stabilität und das Vertrauen in ihre Währungen zu stärken. 2022 kauften Zentralbanken laut World Gold Council 1.136 Tonnen Gold im Wert von rund 70 Milliarden US-Dollar – ein Rekordwert. Besonders schnell wachsende Schwellenländer wie China, Indien und die Türkei erhöhen ihre Goldreserven in hohem Tempo.
Gold steht traditionell in einer inversen Beziehung zum US-Dollar und zu US-Staatsanleihen – beide gelten als bedeutende Reservewährungen und sichere Häfen für Anleger. Wenn der Dollar abwertet, steigt der Goldpreis häufig, was Investoren und Zentralbanken in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit dazu veranlasst, ihre Portfolios zu diversifizieren. Ebenso ist Gold gegenläufig zu risikobehafteten Vermögenswerten. Während ein Aufschwung an den Aktienmärkten den Goldpreis oft drückt, profitieren Goldinvestoren in Zeiten von Börsenturbulenzen.
Der Goldpreis unterliegt einer Vielzahl von Einflussfaktoren. Geopolitische Spannungen oder die Sorge vor einer tiefen Rezession können den Preis des Edelmetalls schnell in die Höhe treiben, da Gold als sicherer Hafen gilt. Ohne eigene Rendite steigt der Wert des Metalls häufig in Phasen niedriger Zinsen, während hohe Zinskosten den Preis drücken. Die Entwicklung des Goldpreises ist jedoch stark vom US-Dollar abhängig, da das Edelmetall in Dollar (XAU/USD) gehandelt wird. Ein starker Dollar übt in der Regel Druck auf den Goldpreis aus, während ein schwächerer Dollar zu einer Verteuerung führen kann.