Investing.com - Eine mögliche Entspannung im festgefahrenen Handelsstreit zwischen den USA und China könnte GE HealthCare (NASDAQ:GEHC) Rückenwind verschaffen. Darauf weist die Bank of America (NYSE:BAC) in einer aktuellen Studie hin. Die Analysten sehen in der jüngsten Rhetorik der US-Regierung ein Signal der Entspannung - und halten die größten Belastungen durch Zölle bereits für im Kurs eingepreist.
„Die mildere Haltung der US-Administration im Handelskonflikt mit China in den vergangenen Tagen sollte sich positiv auf GE HealthCare auswirken“, schrieb das Analysehaus am Donnerstag.
Die Aktie des Medizintechnikkonzerns hatte zuletzt deutlich Federn lassen müssen: Seit Anfang April verlor das Papier rund 18 Prozent - im Vergleich zu einem Minus von vier Prozent beim Branchenbarometer iShares U.S. Medical Devices ETF (NYSE:IHI). Damit hinkt GE HealthCare der Konkurrenz deutlich hinterher.
Größter Bremsklotz dürften nach Einschätzung der Bank of America die US-Zölle auf chinesische Importe sein. GEHC sei hier stärker exponiert als viele Wettbewerber. Auf dem Kapitalmarkttag zum vierten Quartal hatte das Unternehmen selbst einen Belastungseffekt von rund 20 Millionen US-Dollar bei einem zehnprozentigen Zoll beziffert - das entspricht etwa einem Prozent beim Ergebnis je Aktie (EPS). Bei den aktuell geltenden Zöllen von bis zu 145 Prozent könnte der negative Effekt laut BofA bei rund 13 Prozent liegen.
Zusätzlich zum direkten Kostendruck bleibt auch die Abhängigkeit vom chinesischen Markt ein Unsicherheitsfaktor: Rund elf Prozent der Umsätze erzielt GE HealthCare dort. Wie viel davon tatsächlich aus US-Produktion stammt, ist laut den Analysten allerdings schwer zu beziffern. Sollte etwa die Hälfte der in China verkauften Geräte aus den USA kommen, könnte das zu einem weiteren EPS-Gegenwind von bis zu sieben Prozent führen.
Trotz der Risiken bestätigte die Bank ihr neutrales Votum sowie das Kursziel von 97 US-Dollar. Die Erwartungen an die anstehenden Zahlen zum ersten Quartal sind unterdessen bereits gedämpft. Viele Investoren rechnen mit einer vorsichtigeren Prognose - ein Rückgang im Gewinn wird bereits weitgehend erwartet.
„Wir gehen davon aus, dass die Volatilität rund um das Thema Zölle weiter anhält“, so die BofA. „Aber die Nachrichtenlage könnte sich von hier an langsam aufhellen.“
Klarheit erhoffen sich Anleger vor allem vom kommenden Mittwoch: Dann legt GE HealthCare die Ergebnisse zum ersten Quartal vor - und dürfte auch konkreter zur künftigen Belastung durch den Handelskonflikt Stellung nehmen.
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