Investing.com - Der US-Elektroautobauer Tesla Inc. (NASDAQ:TSLA) hat seine Pläne gestoppt, Komponenten aus China für den Cybercab und den Semi-Truck in die USA zu importieren. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, ist das eine direkte Reaktion auf die neuen Trump-Zölle, die vergangene Woche in Kraft traten.
Dieser Schritt könnte Teslas Vorhaben, autonome Fahrzeuge und Lastwagen zu entwickeln, deutlich ausbremsen – ein Bereich, den CEO Elon Musk mehrfach als nächste Wachstumsstufe für das Unternehmen bezeichnet hat, das aktuell unter Druck steht.
Zwar konnte Tesla frühere Zusatzkosten noch auffangen, etwa als unter Trump 34 % Zölle auf chinesische Waren verhängt wurden. Doch die nun drastisch erhöhten Abgaben machen dem Unternehmen zu schaffen – die Lieferpläne wurden deshalb vorerst auf Eis gelegt. Anfang April hatte Trump die Zölle auf chinesische Waren auf insgesamt 145 % angehoben und damit eine neue Eskalationsstufe im Handelskonflikt mit China erreicht.
Auch Teslas aus China importierte Teile fallen unter die zusätzlichen 25 % Zoll auf Fahrzeuge und Autokomponenten.
Musk hatte bereits im vergangenen Monat vor „erheblichen“ Auswirkungen dieser Maßnahmen auf Tesla gewarnt. Zwar werden alle Fahrzeuge, die in den USA verkauft werden, auch dort produziert – allerdings bezieht Tesla zahlreiche wichtige Bauteile aus dem Ausland, wobei China ein zentraler Lieferant ist.
Ein anhaltender Zollstreit zwischen den USA und China könnte für Tesla weiteren Gegenwind bedeuten. Das Unternehmen kämpft ohnehin mit sinkenden Verkaufszahlen – bedingt durch eine in die Jahre gekommene Modellpalette, zunehmenden Wettbewerb durch chinesische Hersteller und eine wachsende Verbrauchervorliebe für Hybridfahrzeuge statt reiner E-Autos. Hinzu kommt ein öffentlicher Gegenwind in Form von Boykottaufrufen, der auch mit der politischen Haltung von Elon Musk in Verbindung gebracht wird.