Investing.com - Die Stimmung unter Fondsmanagern hat sich im April deutlich eingetrübt - so stark wie seit drei Jahrzehnten nicht mehr. Das zeigt die aktuelle „Global Fund Manager Survey“ der Bank of America (NYSE:BAC) (BofA). Demnach rechnen netto 82 Prozent der Befragten mit einer Abschwächung des weltweiten Wirtschaftswachstums - der höchste Pessimismus-Wert seit Beginn der Erhebung.
Auch die Rezessionsängste sind zurück: 42 Prozent halten eine weltweite Rezession inzwischen für wahrscheinlich. Im Vormonat waren es noch deutlich weniger.
Insgesamt wurden 195 Fondsmanager mit einem verwalteten Vermögen von 444 Milliarden US-Dollar befragt. Das Ergebnis: Die Risikoaversion steigt spürbar. Die Cash-Quote wurde deutlich aufgestockt - auf 4,8 Prozent. Das ist der stärkste Anstieg innerhalb von zwei Monaten seit dem Corona-Crash im Frühjahr 2020.
Gleichzeitig fiel die globale Aktienquote auf den niedrigsten Stand seit Juli 2023. Besonders stark fiel der Rückzug aus US-Aktien aus: Seit Ende Februar sank die Allokation um 53 Prozentpunkte - ein neuer Negativrekord innerhalb von zwei Monaten. Netto sind Fondsmanager nun mit 36 Prozent untergewichtet in US-Werten.
Die BofA-Strategen rund um Michael Hartnett sprechen vom „fünft-bärischsten“ Ergebnis der vergangenen 25 Jahre. Der breite Stimmungsindikator der Bank fiel im April von 3,8 auf 1,8 Punkte - und damit auf den tiefsten Stand seit Oktober 2023.
„Die Fondsmanager sind beim Makrobild extrem bearish, beim Markt noch nicht extrem bearish“, kommentieren die Experten. Mit Blick auf die drohende Rezession erwarten inzwischen 49 Prozent der Teilnehmer eine „harte Landung“ - einen Monat zuvor waren es noch 11 Prozent.
Auch die Inflation rückt wieder in den Fokus: 57 Prozent der Fondsmanager erwarten für das kommende Jahr einen Anstieg der globalen Verbraucherpreise - der stärkste monatliche Sprung der Inflationserwartungen seit März 2022.
Gleichzeitig zeigt sich ein zunehmender Vertrauensverlust in die wirtschaftliche Führungsrolle der USA. 73 Prozent der Befragten glauben, dass die Phase der „US-Exzeptionalität“ vorbei ist. Die Aussichten für Unternehmensgewinne in den USA sowie für den Dollar sind so negativ wie zuletzt 2007 bzw. 2006.
Fondsmanager setzen inzwischen stärker auf defensive Branchen: Übergewichtet werden Anleihen, Versorger (NYSE:XLU), Konsumgüter und Pharmawerte. Auf der anderen Seite reduzieren sie ihr Engagement bei Zyklikern, Industrie- und Technologiewerten.
Auffällig ist auch ein Favoritenwechsel bei den sogenannten „Crowded Trades“: Nach zwei Jahren wurde „Long Magnificent 7“ vom Spitzenplatz verdrängt. Neuer Favorit unter den beliebtesten Trades: „Long Gold“. Als größtes Risiko nennen Fondsmanager aktuell den Handelskrieg - mit potenziell globalen Rezessionsfolgen.
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