Frankfurt, 15. Apr (Reuters) - Die Europäische Kommission hat ein Medikament zur Behandlung von Alzheimer unter strengen Auflagen genehmigt. Die Verwendung von Lecanemab zur Behandlung leichter kognitiver Beeinträchtigungen im Frühstadium der Alzheimer-Krankheit des US-Biotechkonzerns BiogenBIIB.O und seines japanischen Partners Eisai4523.T sei genehmigt worden, teilte die Behörde am Dienstag mit. Die Zulassung erlaube die Verwendung von Lecanemab zur Behandlung von Menschen, die nur eine oder keine Kopie des ApoE4-Gens sowie klebrige Klumpen eines Proteins namens Beta-Amyloid im Gehirn haben. Dieses Gen wird in Verbindung gebracht mit einem frühen Auftreten von Alzheimer. Die Arzneimittelzulassungsbehörde der EU ist der Ansicht, dass der Nutzen des Medikaments die Risiken in einer bestimmten Patientengruppe überwiegt, sofern Maßnahmen zur Risikominimierung ergriffen werden.
Der Antikörper Lecanemab, der unter dem Namen Leqembi vermarktet wird, ist damit das erste Medikament in Europa, das die neurodegenerative Erkrankung und nicht deren Symptome behandelt. Es zielt darauf ab, das Fortschreiten von Alzheimer zu verlangsamen, indem es Ablagerungen des Proteins Beta-Amyloid aus dem Gehirn entfernt. Bisherige Arzneien behandeln nur die Symptome, ändern aber nicht den Verlauf der Krankheit. Lecanemab ist bereits in den USA und mehreren anderen Ländern zugelassen.