Das Währungspaar GBP/USD wird im frühen asiatischen Handel am Dienstag in positivem Bereich um 1,3370 gehandelt. Ängste vor einer Verlangsamung in den Vereinigten Staaten (US) und Bedenken hinsichtlich der Unabhängigkeit der Federal Reserve (Fed) drücken den US-Dollar (USD) nach unten und schaffen Rückenwind für ein wichtiges Währungspaar.
US-Präsident Donald Trump kritisierte den Fed-Chef Powell dafür, dass er weiterhin einen "Abwarten und Tee trinken"-Modus in der Geldpolitik unterstützt, bis mehr Klarheit darüber besteht, wie sich die neue Zollpolitik auf die wirtschaftlichen Aussichten auswirken wird. Trump warnte in einem Beitrag auf Truth Social, dass die US-Wirtschaft langsamer werden würde, es sei denn, Powell senke die Zinsen sofort.
Unterdessen wird der US-Dollar-Index (DXY), ein Index, der den Wert des USD gegenüber einem Korb von sechs Weltwährungen misst, derzeit nahe 98,30 gehandelt, dem niedrigsten Stand seit März 2022. Die erhöhte Unsicherheit rund um Trumps Zölle und die steigenden Handelskonflikte zwischen den USA und China belasten den USD insgesamt.
Auf der anderen Seite haben die schwächeren Inflationsdaten des britischen Verbraucherpreisindex (CPI) für März und die globale Unsicherheit den Weg für eine Zinssenkung durch die Bank of England (BoE) in der Sitzung im Mai geebnet. Die Finanzmärkte setzen nun auf eine Zinssenkung bei der BoE-Sitzung im Mai und schätzen die Wahrscheinlichkeit auf 86%, so die Daten von LSEG. Dies könnte wiederum das Pfund Sterling (GBP) gegenüber dem Greenback belasten.
Das Pfund Sterling (GBP) ist die älteste Währung der Welt (886 n. Chr.) und die offizielle Währung des Vereinigten Königreichs. Es ist die am vierthäufigsten gehandelte Währungseinheit auf dem Devisenmarkt (FX) der Welt und macht 12 % aller Transaktionen aus, was durchschnittlich 630 Milliarden US-Dollar pro Tag entspricht. Die wichtigsten Währungspaare sind GBP/USD, auch bekannt als "Cable", das 11 % des FX-Handels ausmacht, GBP/JPY oder "Dragon", wie es von Händlern genannt wird (3 %) und EUR/GBP (2 %). Das Pfund Sterling wird von der Bank of England (BoE) ausgegeben.
Der wichtigste Faktor, der den Wert des Britischen Pfunds beeinflusst, ist die Geldpolitik, die von der Bank of England festgelegt wird. Die BoE richtet ihre Entscheidungen danach aus, ob sie ihr Hauptziel der „Preisstabilität“ – eine Inflationsrate von etwa 2 % – erreicht hat. Ihr wichtigstes Instrument ist die Anpassung der Zinssätze. Wenn die Inflation zu hoch ist, wird die BoE versuchen, sie durch Zinserhöhungen zu dämpfen, was in der Regel positiv für das Pfund ist, da höhere Zinsen das Vereinigte Königreich für internationale Investoren attraktiver machen. Fällt die Inflation zu niedrig aus, deutet dies auf ein langsameres Wirtschaftswachstum hin, und die BoE könnte die Zinsen senken, um das Kreditangebot zu erhöhen und Investitionen anzuregen.
Wirtschaftsdaten sind zentrale Indikatoren für die Stärke der britischen Wirtschaft und beeinflussen maßgeblich den Wert des Pfund Sterling. Daten wie das Bruttoinlandsprodukt (BIP), Einkaufsmanagerindizes (PMI) und Arbeitslosenzahlen geben Hinweise auf die wirtschaftliche Entwicklung. Eine robuste Wirtschaft zieht ausländische Investitionen an und könnte die Bank of England (BoE) dazu bewegen, die Zinsen zu erhöhen, was das Pfund unterstützt. Schwächere Daten hingegen führen zu einem Abwärtstrend des Pfunds.
Für das britische Pfund ist die Handelsbilanz ein wichtiger Indikator. Sie misst den Unterschied zwischen den Einnahmen aus Exporten und den Ausgaben für Importe über einen bestimmten Zeitraum. Exportiert ein Land stark nachgefragte Güter, führt die höhere Nachfrage aus dem Ausland zu einer Stärkung der Währung. Eine positive Handelsbilanz stärkt das Pfund, während ein Defizit die Währung schwächt.