Investing.com - Nach der jüngsten Eskalation im Handelskonflikt mit China hat sich US-Finanzminister Scott Bessent am Mittwoch zuversichtlich gezeigt, dass diplomatische Lösungen weiterhin möglich seien. Seit dem Start der sogenannten „Liberation Day“-Zölle hätten rund 70 Länder Kontakt mit dem Weißen Haus aufgenommen, um Handelsgespräche zu beginnen, sagte Bessent in einem Interview mit dem Sender Fox News.
„China kann Zölle erheben, aber na und?“, so Bessent mit Blick auf die kurz zuvor bekannt gegebene Maßnahme Pekings, US-Importe künftig mit einem zusätzlichen Strafzoll von 50 Prozent zu belegen. Damit steigen die Gegenzölle der Volksrepublik auf 84 Prozent. Statt auf Eskalation zu setzen, solle China „an den Verhandlungstisch kommen“. Die Vereinigten Staaten seien gesprächsbereit - ihre Haltung jedoch klar, betonte er.
Im Zuge der sich zuspitzenden Handelsspannungen stellte Bessent klar, dass sämtliche Optionen auf dem Tisch lägen - inklusive eines möglichen Ausschlusses chinesischer Unternehmen von US-Börsen. Eine Entscheidung darüber liege jedoch beim Präsidenten persönlich. „Alles liegt auf dem Tisch“, so Bessent.
Die Alibaba-Aktie (NYSE:BABA) reagierte darauf mit deutlichen Schwankungen. Nach einem zwischenzeitlichen Kurssprung um 6 Prozent aufgrund von Spekulationen über neue Konjunkturmaßnahmen in China, reduzierte sich das Plus zuletzt auf 0,1 Prozent.
Angesprochen auf die erneut aufgeflammte Nervosität an den Finanzmärkten, zeigte sich der US-Finanzminister unbeeindruckt. Der Ausverkauf bei US-Staatsanleihen sei seiner Einschätzung nach kein Zeichen für tieferliegende strukturelle Probleme. Die Rendite zehnjähriger US-Bonds stieg am Mittwoch um 20 Basispunkte auf 4,46 Prozent. „Ich sehe keine systemischen Risiken in der aktuellen Marktbereinigung“, sagte Bessent.
Scharfe Worte fand der Minister in Richtung Peking auch im Zusammenhang mit der Währungsentwicklung. Die chinesische Landeswährung Yuan fiel am Mittwoch auf ein 18-Jahres-Tief gegenüber dem US-Dollar. Sollte China gezielt eine Abwertung anstreben, sei dies ein wirtschaftlicher Angriff auf andere Nationen. „Wenn China den Yuan abwertet, ist das de facto eine Steuer auf den Rest der Welt“, erklärte Bessent.
Zum Ende appellierte der Finanzminister an China, härter gegen den Export von Chemikalien zur Herstellung von Fentanyl in die USA vorzugehen. „China muss die Leute bestrafen, die Vorprodukte von Fentanyl in die Vereinigten Staaten bringen“, forderte Bessent.
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