Zürich, 09. Apr (Reuters) - Die Schweizer Regierung will nach den von US-Präsident Donald Trump verhängten Zöllen die Beziehungen zu den Vereinigten Staaten intensivieren und schafft dafür eine eigene Abteilung. "Der Bundesrat hat in seiner Sitzung vom 9. April 2025 eine Projektorganisation eingesetzt, die die Beziehungen zwischen der Schweiz und den USA steuern soll", erklärte die Regierung am Mittwoch nach ihrer wöchentlichen Sitzung. Das Gremium, das die Arbeit der verschiedenen Ministerien koordinieren soll, wird von Außenminister Ignazio Cassis geleitet und soll bis Ende 2025 arbeiten. Zudem ernannte die Regierung einen Sondergesandten für die USA.
Trump verhängte vergangene Woche Zölle in Höhe von 31 Prozent auf Einfuhren aus der Schweiz - einen der höchsten Sätze unter den westlichen Industrieländern. Die Schweizer Regierung hatte erklärt, dass sie die Berechnung der Abgabenhöhe nicht nachvollziehen könne, aber auf Gegenmaßnahmen verzichtet, um eine Eskalation zu vermeiden. Bund und Ökonomen zufolge dürfte die exportorientierte Wirtschaft der Alpenrepublik wegen der Zölle dieses Jahr weniger stark wachsen als bislang angenommen. Gemäß einer am Mittwoch veröffentlichten Umfrage des Wirtschaftsdachverbandes Economiesuisse sind rund die Hälfte der Unternehmen stark negativ von den US-Zöllen betroffen.