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Die 5 Top-Themen für Anleger heute – Märkte im Fokus am 9.4.2025

Investing.comApr 9, 2025 8:14 AM

Investing.com - Die US-Aktienmärkte zeigen sich heute wie gelähmt - die neue Runde an Strafzöllen, die Präsident Donald Trump angekündigt hat, sorgt für spürbare Verunsicherung. Der US-Leitindex S&P 500 schloss gestern erstmals seit fast einem Jahr unter der Marke von 5.000 Punkten. Gleichzeitig blicken Anleger gespannt auf die hereinkommenden Quartalszahlen von Delta Air Lines (NYSE:DAL) und Constellation Brands (NYSE:STZ). Zudem steht heute die Veröffentlichung des Sitzungsprotokolls der US-Notenbank vom März im Fokus - ein weiterer Impulsgeber, der für Bewegung sorgen könnte.

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1. US-Futures unruhig

Nach einem schwankungsreichen Handelstag gestern deutet sich für die US-Aktienmärkte heute ein ruhigerer Verlauf an. Dennoch schwindet zunehmend die Hoffnung, dass die Trump-Regierung bald zu Zugeständnissen bei ihren umfassenden Zollmaßnahmen bereit ist.

Aktuell notiert der Dow Future 0,2 % im Minus, der S&P 500 verliert ebenfalls 0,2 %, und auch der Nasdaq 100 liegt mit 0,1 % leicht im negativen Bereich.

Gestern waren die US-Leitindizes zunächst mit leichten Gewinnen in den Handel gestartet – gestützt von der Hoffnung, Präsident Trump könnte zu Verhandlungen in der Zollfrage bereit sein.

Diese anfänglichen Gewinne wurden jedoch rasch wieder abgegeben, nachdem Vertreter des Weißen Hauses erklärten, man plane zusätzliche Strafzölle in Höhe von 50 % auf chinesische Produkte – als Reaktion auf die Gegenmaßnahmen aus Peking. Damit summieren sich die Zölle nun auf insgesamt 104 % für sämtliche chinesischen Waren, die in die USA importiert werden. China hat seinerseits bereits umfangreiche Gegenmaßnahmen angekündigt.

Der US-Handelsbeauftragte Jamieson Greer erklärte vor einem Senatsausschuss, dass Präsident Trump trotz der jüngsten Marktschwäche und wachsender Rezessionssorgen nicht beabsichtige, seinen Kurs in der Zollpolitik zu ändern.

Auch am Anleihemarkt setzte sich der am Montag begonnene Ausverkauf fort. Laut Reuters haben Investoren – darunter auch Hedgefonds – vermehrt liquide Mittel abgezogen, um Margin Calls nachzukommen, die durch Kursverluste in anderen Anlageklassen ausgelöst wurden.

2. Neue US-Importzölle in Kraft

Seit heute gelten eine Reihe neuer Zölle auf Importe in die USA – darunter der umfassende Zollsatz von 104 % auf alle chinesischen Waren. Damit hat sich der globale Handelskonflikt noch einmal deutlich verschärft, und die Stimmung an den Märkten ist auf einen neuen Tiefpunkt gefallen.

Seit Präsident Trump in der vergangenen Woche im Rosengarten des Weißen Hauses seine Pläne für weitreichende Zölle vorgestellt hat, sind die Aktienkurse stark unter Druck geraten. Der S&P 500 ist inzwischen offiziell in einen Bärenmarkt übergegangen – mit einem Rückgang von 20 % gegenüber dem letzten Höchststand.

Gestern schloss der Index zum ersten Mal seit fast einem Jahr unter der Marke von 5.000 Punkten. Seit der Ankündigung der Zölle am 2. April hat der S&P 500 rund 5,83 Billionen US-Dollar an Marktkapitalisierung verloren – die schwersten viertägigen Verluste seit der Einführung des Index in den 1950er Jahren.

Trump selbst spielt die Marktturbulenzen weitgehend herunter. Er bezeichnete sie als unvermeidliche, aber notwendige Begleiterscheinung auf dem Weg zu einem gerechteren globalen Handelssystem. Gleichzeitig herrscht unter Marktteilnehmern Unsicherheit darüber, wie dauerhaft die Zölle tatsächlich sein werden – nicht zuletzt, weil Trump offenließ, ob sie ein langfristiges Mittel oder eher ein Druckmittel in Verhandlungen darstellen sollen.

In einer Rede im Weißen Haus am Dienstag erklärte Trump, dass „viele Länder“ bereit seien, neue Handelsabkommen zu schließen. Er zeigte sich zuversichtlich, dass auch China letztlich zu diesen Ländern gehören werde.

In der Zwischenzeit hat die US-Regierung angekündigt, Gespräche mit wichtigen Handelspartnern wie Südkorea und Japan zu führen. Zudem soll US-Finanzminister Scott Bessent am Mittwoch mit dem vietnamesischen Vizepremier zusammentreffen.

3. Quartalszahlen stehen an

Für viele Anleger stehen heute die Quartalszahlen von Constellation Brands und Delta Air Lines im Fokus.

Von Delta, das bereits im Vorfeld eine Gewinnwarnung für das erste Quartal ausgesprochen hatte, erwarten Analysten vor allem neue Einschätzungen zur weiteren Nachfragesituation. Constellation Brands, Eigentümer von Biermarken wie Modelo und Pacifico, wird seine Zahlen nach Börsenschluss in den USA vorlegen.

„Die Stimmung rund um die Fluggesellschaften (NYSE:JETS) ist derzeit extrem negativ, da befürchtet wird, dass die Nachfrage durch die jüngste, zollbedingte makrofinanzielle Volatilität spürbar einbrechen könnte“, heißt es in einer Kundenmitteilung der Analysten von Vital Knowledge. „Constellation wird nicht nur Aufschluss über die Verbrauchernachfrage geben, sondern auch Hinweise darauf liefern, wie sich die neuen Zölle konkret auswirken.“

Jüngste Wirtschaftsdaten zeigen, dass sich das Konsumklima in den USA bereits im März – also noch vor der vollständigen Bekanntgabe von Trumps Zollplänen – deutlich eingetrübt hat. Viele Verbraucher äußern Sorgen über ihre finanzielle Situation, die gesamtwirtschaftlichen Bedingungen und mögliche Arbeitsplatzverluste. Auch die Inflationserwartungen für das kommende Jahr sind spürbar gestiegen.

Diese Entwicklungen deuten darauf hin, dass sich die US-Verbraucher angesichts der zunehmenden Unsicherheit vorsichtiger verhalten und ihre Ausgaben für nicht zwingend notwendige Güter einschränken könnten. Das wiederum nährt die Sorge, die Wirtschaft könne auf eine Rezession zusteuern – auch wenn die aktuellen Daten bislang noch keinen Abschwung signalisieren.

4. FOMC-Protokoll wird veröffentlicht

Im Laufe des Tages wird das Protokoll der jüngsten Fed-Sitzung veröffentlicht. Analysten weisen jedoch darauf hin, dass dessen Aussagekraft inzwischen relativiert sein könnte – vor allem wegen der zahlreichen und teils drastischen politischen Entwicklungen aus dem Weißen Haus seit der Sitzung der US-Notenbank im März.

Trotzdem werden Marktteilnehmer genau auf Formulierungen achten, die sich auf die angedeutete Verlangsamung der Bilanzreduktion beziehen – ein Vorgang, der als quantitative Straffung bekannt ist.

Der Offenmarktausschuss der Fed hatte am 19. März beschlossen, die Leitzinsen unverändert zu lassen. Gleichzeitig signalisierte die Zentralbank, dass sie weiterhin davon ausgeht, die Kreditkosten bis Ende 2025 um insgesamt 0,5 Prozentpunkte senken zu können – trotz einer leicht nach oben korrigierten Inflationsprognose für das laufende Jahr.

Die jüngsten Zollmaßnahmen der Trump-Regierung haben diesen Ausblick jedoch eingetrübt. Ob die Zölle zusätzlichen Inflationsdruck erzeugen und gleichzeitig das Wirtschaftswachstum bremsen, bleibt vorerst abzuwarten.

5. Ölpreis rutscht auf 4-Jahres-Tief

Der Ölpreis ist heute auf den tiefsten Stand seit über vier Jahren gefallen – ausgelöst durch die Zuspitzung des Handelskonflikts zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt, China und den USA.

Die Nordseesorte Brent verbilligt sich aktuell um 2,6 % auf 61,20 US-Dollar pro Barrel. Der Future auf die US-Referenzsorte West Texas Intermediate (WTI) gibt ebenfalls nach und notiert 2,7 % tiefer bei 57,98 US-Dollar je Barrel. Die Verluste stehen in direktem Zusammenhang mit dem eskalierenden Zollstreit, nachdem Präsident Trump die Importzölle auf chinesische Waren auf drastische 104 % angehoben hat.

Seit der Ankündigung der neuen Zölle am 2. April hat der Ölpreis rund ein Fünftel an Wert verloren – der deutlichste Fünf-Tage-Rückgang seit März 2022.

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