Investing.com - Die Reserve Bank of New Zealand (RBNZ) hat heute – wie allgemein erwartet – ihren Leitzins gesenkt. Grund dafür sind der anhaltende Rückgang der Inflation und die sich eintrübenden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen im Inland, insbesondere im Kontext der jüngsten US-Handelszölle.
Die RBNZ senkte den offiziellen Leitzins um 25 Basispunkte auf 3,5 %, was im Einklang mit den Erwartungen der Märkte stand. Es ist bereits die fünfte Zinssenkung seit Beginn des Lockerungszyklus Mitte 2024. Die Zentralbank betonte, dass die Inflation weiterhin im mittleren Bereich des Zielkorridors von 1 % bis 3 % liege und das Wirtschaftswachstum im Inland insgesamt solide sei – wenn auch nur in bestimmten Bereichen.
Zugleich wies die RBNZ auf „Abwärtsrisiken für die Konjunktur- und Inflationsaussichten in Neuseeland“ hin, die insbesondere durch den Anstieg „globaler Handelsschranken“ verursacht würden. Gemeint sind damit vermutlich die neuen US-Importzölle, die unter Präsident Donald Trump eingeführt wurden.
Trotzdem machte die Notenbank deutlich, dass sie weiterhin Spielraum für zusätzliche Zinssenkungen sieht – vor allem, sobald die Auswirkungen der US-Zollpolitik besser abschätzbar sind. Künftige Entscheidungen der Geldpolitik sollen sich daher an den mittelfristigen Inflationsaussichten orientieren.
Die heutige Zinsentscheidung war zugleich die erste unter dem Interims-Vorsitzenden Christian Hawkesby, der die RBNZ übergangsweise für sechs Monate führt. Die Zentralbank befindet sich aktuell auf der Suche nach einem Nachfolger für Adrian Orr, der Anfang März überraschend zurückgetreten war.