Investing.com - Die Aussicht auf höhere Preise hat am Wochenende für ungewöhnlich viel Betrieb in US-amerikanischen Apple Stores gesorgt. Laut einem Bericht von Bloomberg sollen sich viele Kundinnen und Kunden gezielt mit iPhones eingedeckt haben - aus Sorge, dass die Geräte bald deutlich teurer werden könnten.
Hintergrund ist ein neues Zollpaket von US-Präsident Donald Trump, das sämtliche chinesischen Importe mit einer Abgabe von insgesamt 54 Prozent belegen soll. Zu den am „Liberation Day“ am 2. April verhängten Zölle von 34 Prozent gegen China kommen bereits bestehende Zölle von 20 Prozent dazu, macht insgesamt 54 Prozent. Da rund 90 Prozent aller iPhones in China gefertigt werden, wäre Apple direkt betroffen. Die neuen Zölle sollen bereits ab dem 9. April gelten.
Wie mehrere Store-Mitarbeitende berichten, hätten zahlreiche Käufer explizit auf die geplanten Strafzölle verwiesen. Sie befürchten spürbare Preisanhebungen, sobald Apple die höheren Importkosten teilweise an die Kunden weitergibt. Und genau das gilt in weiten Teilen des Marktes als wahrscheinlich.
Kurzfristig könnte der iPhone-Boom Apple in die Karten spielen. Wie nachhaltig der Effekt ausfällt, ist aber unklar. Denn gleichzeitig kämpft der Konzern weiterhin mit schwächelnden Verkaufszahlen - insbesondere in China. Dort sorgen nicht nur aggressive Wettbewerber für Druck, sondern auch Verzögerungen bei der Einführung neuer KI-Funktionen.
An der Börse steht der iPhone-Bauer seit Tagen unter Druck. Die Apple-Aktie (NASDAQ:AAPL) hat in den vergangenen fünf Handelstagen fast 18 Prozent verloren - zu groß ist die Sorge, dass Trumps Zollpolitik auf die Marge drückt. Gleichzeitig warnt der Republikaner bereits, dass weitere Eskalationen folgen könnten, sollte China nicht auf US-Forderungen eingehen.