Investing.com - Mit einem überraschenden Videogruß hat sich Elon Musk am Wochenende beim Parteitag der italienischen Lega in Florenz zu Wort gemeldet – und dabei für offene Handelsgrenzen zwischen Europa und den USA plädiert. Der Tesla-Chef sprach sich klar für eine „Null-Zoll“-Politik aus und schlug damit einen ganz anderen Ton an als die US-Regierung zuletzt.
„Mit den Zöllen – ich hoffe, dass man sich am Ende auf eine Lösung einigt: Europa und die Vereinigten Staaten sollten auf eine Situation ohne Zölle hinarbeiten“, sagte Musk. Das käme einer Art Freihandelszone gleich, so der Unternehmer weiter.
Die Aussagen sind pikant, denn sie fallen nur wenige Tage nach einer Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, künftig 20 Prozent Zoll auf Waren aus der EU zu erheben. Musk zählt seit Januar offiziell zu dessen Beratern und hatte zuvor mit großzügigen Wahlkampfspenden für Aufmerksamkeit gesorgt.
Die EU reagierte auf Trumps Vorstoß zunächst mit Gesprächsbereitschaft, stellte aber auch klar, dass man notfalls zurückschlagen werde – mit eigenen Zöllen, Sondersteuern auf Dienstleistungen oder Maßnahmen gegen große US-Techkonzerne. Eine Eskalation ist also nicht ausgeschlossen.
Dass Musk sich ausgerechnet beim Parteitag von Lega-Chef Matteo Salvini äußerte, dürfte kein Zufall sein. Salvini wirbt schon länger um die Gunst des Tech-Milliardärs, der sich laut Medienberichten ohnehin wieder stärker auf seine Unternehmen konzentrieren will – und dafür bereit ist, seinen Beraterposten im Umfeld Trumps aufzugeben.
Ob Musks Freihandels-Idee auf politischer Ebene eine Chance hat, bleibt offen. Die Botschaft aber war klar – und sie kam zur rechten Zeit.