09. Apr (Reuters) - US-Präsident Donald Trump hat seine Zoll-Ankündigungen weitgehend auf Eis gelegt. Im Folgenden aktuelle Entwicklungen:
20.05 Uhr - CDU-Chef Friedrich Merz hat das vorübergehende Aussetzen der US-Zölle als Erfolg der Geschlossenheit der Europäer bezeichnet. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen habe Trump auch persönlich gesagt: "Wir sind entschlossen uns zu wehren", sagt Merz in einem Interview mit dem TV-Sender RTL. "Und Sie sehen an diesem Beispiel: Geschlossenheit hilft", fügt er hinzu. "Am besten machen wir alle zusammen im transatlantischen Handel Null Zölle. Dann ist das Problem gelöst." "RTL direkt" wird am Mittwochabend ausgestrahlt.
16.10 Uhr - Angesichts des internationalen Zollstreits hat sich die Schweizer Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter in einem Telefonat mit US-Präsident Donald Trump über die Handelsbeziehungen beider Länder ausgetauscht. "In meinem heutigen Telefongespräch mit Präsident Donald Trump habe ich sowohl die Haltung der Schweiz zum bilateralen Handel als auch die Möglichkeiten, auf die Ambitionen der USA einzugehen, dargelegt", erklärte Keller-Sutter, die auch Finanzministerin ist, auf dem Kurznachrichtendienst X. "Wir haben vereinbart, die Gespräche im Interesse unserer beiden Länder fortzusetzen. Wir freuen uns darauf, in naher Zukunft Lösungen auszuarbeiten."
16.04 Uhr - Angesichts des eskalierenden Zollstreits hat China eine Risikowarnung für Reisen in die USA herausgegeben. Das Kultur- und Tourismusministerium in Peking rät chinesischen Touristen, die in die USA reisen wollen, die Risiken einer Reise in die USA sorgfältig abzuwägen und Vorsicht walten zu lassen. Als Gründe nannte es die jüngste Verschlechterung der wirtschaftlichen und handelspolitischen Beziehungen zwischen China und den USA sowie die innere Sicherheitslage in den Vereinigten Staaten.
14.50 Uhr - Der Chef der US-Großbank JPMorgan ChaseJPM.N, Jamie Dimon, rechnet wegen der Zollerhöhungen von Präsident Donald Trump mit einer Rezession in den Vereinigten Staaten. Auch mit Zahlungsausfällen bei Kreditnehmern sei zu rechnen, sagte Dimon am Mittwoch dem Sender Fox Business. Solange Zinssätze und Inflation stiegen, "denke ich, dass wir mehr Kreditprobleme sehen werden", fügte Dimon hinzu. Er plädierte auf schnelle Fortschritte bei den Verhandlungen mit den US-Handelspartnern, um die Märkte zu beruhigen. Diese sind durch die Ankündigung von hohen Zöllen in Aufruhr geraten.
12.40 Uhr - Österreichs Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) spricht sich für eine breitere geografische Ausrichtung der europäischen Handelspolitik aus. Als mögliche Zielmärkte nannte der konservative Politiker nach einer Regierungsklausur in Wien Südamerika sowie die Golf-Region. Vor allem in Saudi-Arabien sehe er großes Potenzial für heimische Betriebe. Auch in Südostasien – etwa in Indien und Indonesien – bestehe wachsendes Interesse an einer wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit Europa. Hattmannsdorfer erklärte, er habe EU-Handelskommissar Maros Sefcovic aufgefordert, den Dialog mit weiteren Regionen zu vertiefen, und betonte zeitgleich die Notwendigkeit eines geschlossenen europäischen Vorgehens. Nationale Alleingänge lehnte er ab: "Die größte Gefahr sehe ich darin, dass einzelne Staaten versuchen, bilaterale Abkommen mit der US-Administration zu schließen."
09.48 Uhr - Die spanische Notenbank wird ihre Konjunkturprognose für 2025 wegen der US-Zölle senken, wie Zentralbankchef Jose Luis Escriva sagt. "Wir werden unsere Wachstumsprognosen für die spanische Wirtschaft nach unten korrigieren müssen", sagt das Ratsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB) dem spanischen Sender TVE und fügt hinzu, auch das Schaffen von Arbeitsplätzen könnte beeinträchtigt werden. Allerdings seien alle Prognosen mit hohen Unsicherheiten behaftet, erklärt Escriva.
09.20 Uhr - Frankreichs Industrieminister Marc Ferracci fordert französische Unternehmen auf, ihre Investitionen in den USA auszusetzen. Grund sei der Zollkonflikt zwischen Frankreich und Europa mit der Regierung von US-Präsident Donald Trump. "Wir sagen: Setzen Sie Ihre Investitionen in dieser schwierigen Zeit aus", erklärt Ferracci. "Wir befinden uns derzeit in einer Situation großer Verwirrung. Geplante Investitionen sind nun ungewiss."
08.39 Uhr - Der chinesische Präsident Xi Jinping betont in einer Grundsatzrede die Bedeutung guter Beziehungen zu den Nachbarländern der Volksrepublik. Es sei notwendig, die umfassende Kooperation zu vertiefen, erklärt Xi laut der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua vor dem Hintergrund des Zollstreits mit den USA. Die Zusammenarbeit in der Industrie und bei den Lieferketten müsse gestärkt werden, Streitigkeiten und Differenzen müssten gründlich beigelegt werden. China ist nach den USA die zweitgrößte Volkswirtschaft und steht im Zentrum von Trumps neuer, rigider Zollpolitik.
08.12 Uhr - EU-Handelskommissar Maros Sefcovic sagt wegen der politischen Turbulenzen rund um die US-Zölle eine Reise nach Vietnam ab. Die EU-Vertretung in Hanoi teilt mit, der Besuch werde wegen der "jüngsten internationalen Entwicklungen" verschoben. Der solle zu einem späteren Zeitpunkt, möglicherweise im Juli, nachgeholt werden. Sefcovic wurde am Donnerstag in Vietnam erwartet. Die EU-Vertretung in Hanoi betont, dass Europa weiter an einer Verbesserung des Warenaustauschs mit Vietnam interessiert sei. Die EU und das südostasiatische Land haben bereits 2019 ein Freihandelsabkommen unterzeichnet.
08.05 Uhr - Frankreichs Unternehmen fürchten, dass es durch die US-Zölle zu einer Rezession kommt. "Natürlich bin ich besorgt", sagt der Chef des französischen Arbeitgeberverbands Medef, Patrick Martin, dem Radiosender RTL auf die Frage nach Folgen der Zölle für die französische Wirtschaft. "Es besteht das Risiko, dass das Wachstum zum Stillstand kommt und wir in eine Rezession hineingeraten."
07.39 Uhr - Die Spirale aus Zöllen und Gegenzöllen dreht sich laut Bundesfinanzminister Jörg Kukies schneller als erwartet. "Das ist aus unserer Sicht bedauerlich", sagt der SPD-Politiker im Deutschlandfunk. Zölle seien stets schädlich für beide Seiten. Deswegen versuche die Bundesregierung mit Verhandlungen eine Verbesserung herbeizuführen. Deutschland unterstütze die EU, die am Mittwoch über erste Gegenmaßnahmen auf neue US-Zölle abstimmt.
06.25 Uhr - Vietnams stellvertretender Ministerpräsident Ho Duc Phoc trifft sich heute mit US-Finanzminister Scott Bessent, um über Zölle zu sprechen. Zudem plant er diese Woche Treffen mit Führungskräften von BoeingBA.N, SpaceX und AppleAAPL.O. Dies geht aus einem internen Zeitplan hervor, den Reuters einsehen konnte. Demnach ist ein 45-minütiges Gespräch geplant. Die USA haben Zölle von 46 Prozent auf vietnamesische Exporte verhängt. Diese machen etwa 30 Prozent des Bruttoinlandsprodukts des Landes aus. Der vietnamesische Staatschef To Lam hatte in einem Telefonat mit US-Präsident Donald Trump vergangene Woche angekündigt, er sei offen für Gespräche über ein Null-Zoll-Abkommen mit den USA.
06.00 Uhr - Die von US-Präsident Donald Trump angekündigten Zölle auf Dutzende Länder sind in Kraft getreten. Darunter fallen Abgaben von 20 Prozent auf die EU und von 104 Prozent auf chinesische Waren. Gleichzeitig erwartet die US-Regierung Verhandlungen mit Regierungen weltweit. Ziel ist der Abbau des amerikanischen Handelsdefizits. Im Gegenzug signalisiert Trump Entgegenkommen bei Zöllen. "Viele Länder kommen zu uns und wollen Abkommen schließen", sagte er am Dienstag (Ortszeit). Er erwarte auch von China, eine Vereinbarung anzustreben.
04.15 Uhr - Dem Bundesverband des Groß- und Außenhandels (BGA) zufolge wird der Zollkonflikt mit den USA auf lange Sicht in Deutschland zu Warenknappheit und Marktverzerrungen führen. "Wir müssen mit gestörten Lieferketten und Warenknappheit rechnen", sagte Verbandspräsident Dirk Jandura der "Augsburger Allgemeinen" (Mittwochausgabe) laut Vorabbericht. Bisher könnten die bestehenden Lieferketten aufrechterhalten werden, da viele Händler angesichts der drohenden Zölle ihre Lager noch zu alten Bedingungen aufgefüllt hätten. Deutsche Unternehmen müssten auch mit einer eine wachsenden Billigkonkurrenz durch große Überproduktion in China rechnen, da den dortigen Händlern über Nacht ein großer Absatzmarkt weggebrochen sei, sagte Jandura.
04.00 Uhr - Südkoreas Industrieminister Ahn Duk-geun zufolge werden die US-Zölle "sehr negative" Auswirkungen auf südkoreanische Exporte wie Autos haben. Die Regierung werde in den Verhandlungen mit Washington ihr Bestes geben und nehme die Zollthematik ernst, so Ahn.
03.50 Uhr - Der japanische Finanzminister Katsunobu Kato will die US-Finanzbestände des Landes nicht als Verhandlungsinstrument gegen die US-Zölle einsetzen. "Wir verwalten unsere US-Finanzbestände unter dem Gesichtspunkt der Vorbereitung für den Fall, dass wir in der Zukunft Wechselkursinterventionen durchführen müssen", sagte Kato am Mittwoch im Parlament. Kato reagierte damit auf die Forderung eines Mitglieds der Regierungspartei, Japan solle als Gegenmaßnahme gegen die US-Zölle den Verkauf seiner US-Finanzbestände in Erwägung ziehen, die Teil der riesigen Devisenreserven des Landes sind. Laut Kato würde ein Abbau der japanischen Währungsreserven auch den Verkauf ausländischer Vermögenswerte im Tausch gegen Yen bedeuten.
03.20 Uhr - US-Präsident Donald Trump sagt, er habe dem taiwanischen Chip-Unternehmen TSMC2330.TW erklärt, dass es eine Steuer von bis zu 100 Prozent zahlen müsse, wenn es seine Fabriken nicht in den Vereinigten Staaten baue. Auf einer Veranstaltung des republikanischen Nationalen Kongresskomitees kritisierte Trump die Regierung des ehemaligen Präsidenten Joe Biden für die Gewährung eines Zuschusses in Höhe von 6,6 Milliarden Dollar an die US-Einheit von TSMC für die Halbleiterproduktion in Phoenix, Arizona, und sagte, dass Halbleiterunternehmen das Geld nicht brauchen.
02.50 Uhr - US-Präsident Donald Trump kündigt am Dienstag (Ortszeit) "große Zölle" auf Pharmaimporte an. Auf einer Veranstaltung des Nationalen Republikanischen Kongresskomitees sagte er, die Zölle würden Anreize für Pharmaunternehmen schaffen, ihre Aktivitäten in die USA zu verlagern.
02.40 Uhr - US-Präsident Donald Trump wirft China vor, seine Währung zu manipulieren, um die Auswirkungen der US-Zölle auszugleichen. "Man muss es ihnen lassen. Sie manipulieren ihre Währung heute als Ausgleich für die Zölle", sagte Trump bei einer Veranstaltung des National Republican Congressional Committee.
01.20 Uhr - Südkorea kündigt am Mittwoch Sofortmaßnahmen zur Unterstützung seines von den US-Zöllen betroffenen Automobilsektors an. Damit sollen die Auswirkungen der Zölle auf den Sektor abgemildert werden. "Angesichts des geringeren Anteils der lokalen Produktion südkoreanischer Automobilhersteller in den Vereinigten Staaten ist unsere Industrie vergleichsweise im Nachteil", teilte die Regierung in einer Erklärung mit. Man erwarte, dass die Zölle den südkoreanischen Automobil- und Autoteileherstellern erheblichen Schaden zufügen werden, so die Regierung weiter. Um Liquiditätsprobleme zu vermeiden, sollen die Finanzierungshilfen für die Automobilhersteller bis 2025 auf 15 Billionen Won (10,18 Milliarden Dollar) von den bisher geplanten 13 Billionen Won angehoben werden, hieß es weiter.
01.10 Uhr - Die Chefin der US-Steuerbehörde IRS, Melanie Krause, will wegen einer neuen Regel über die Weitergabe der Steuerdaten von Einwanderern ohne Papiere an die Mitarbeiter des Zivilschutzes zurücktreten. Dies berichtete die "Washington Post" am Dienstag (Ortszeit) unter Berufung auf zwei mit der Situation vertraute Personen. Krause habe sich für einen aufgeschobenen Rücktritt entschieden, so die Zeitung. Dabei handelt es sich um ein Programm, das die Regierung den Mitarbeitern der Behörde in den vergangenen Tagen angeboten hat.