tradingkey.logo

ZOLL-TICKER-Weißes Haus: Fast 70 Staaten wollen über Zölle verhandeln

ReutersApr 8, 2025 5:39 PM

- US-Präsident Donald Trump hat neue Zölle angekündigt. Im Folgenden aktuelle Entwicklungen:

19.30 Uhr - Fast 70 Staaten haben sich dem US-Präsidialamt zufolge um Verhandlungen über die angedrohten Import-Zölle bemüht. Abkommen seien möglich, wenn sie das Handelsbilanz-Defizit der USA reduzierten und dem amerikanischen Arbeiter nützten, sagt die Sprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, am Dienstag in Washington. Teil solcher Gespräche würde auch die Militär-Präsenz der USA in den jeweiligen Staaten sein. Trump gehe aber davon aus, dass die Zölle am Mittwoch wie geplant in Kraft treten würden.

19.05 Uhr - Die zusätzlichen US-Zölle auf chinesische Produkte sollen nach Angaben eines Vertreters des US-Präsidialamts um Mitternacht (US-Ortszeit) in Kraft treten. Somit belegen die USA China insgesamt mit zusätzlichen Abgaben von 104 Prozent, die ab Mittwochmorgen 06.01 Uhr (MESZ) gelten sollen. Der Schritt erfolge, da die Regierung in Peking die von US-Präsident Donald Trump gesetzte Frist zur Rücknahme der chinesischen Gegenzölle am Dienstag habe verstreichen lassen, heißt es weiter.

17.20 Uhr - Laut dem US-Handelsbeauftragten Jamieson Greer sind Ausnahmen von den neuen US-Zöllen in näherer Zeit nicht zu erwarten. Ein "Schweizer Käse" würde das Ziel infrage stellen, gleiche Zollsätze im internationalen Handel hinzubekommen. Es gebe keinen genauen Zeitplan für die jetzt anstehenden Verhandlungen über die neuen Zölle, betont Greer.

15.00 Uhr - Nachdem die USA ihre Finanzierung ausgesetzt hat, stellt die Welthandelsorganisation (WTO) ihre Personalkosten auf den Prüfstand. Nach Informationen von Insidern wurden Mitarbeiter über geplante Maßnahmen zur Ausgabenkürzung informiert - etwa über den Verzicht auf die Neubesetzung von in den Ruhestand gehenden Personen oder über kurzfristige Neueinstellungen. Laut der WTO, die 630 Mitarbeiter beschäftigt, sind derzeit aber keine festen und regelmäßigen Personalkürzungen geplant. Generaldirektorin Ngozi Okonjo-Iweala informierte die Mitarbeiter demnach allerdings darüber, dass die Geschäftsleitung angesichts der aktuellen Finanzlage fiskalische Vorsicht walten lasse, indem sie Ausgaben nach Bedarf kürze oder aufschiebe.

12.00 Uhr - EZB-Ratsmitglied Yannis Stournaras weist auf drohende Risiken durch den von den USA ausgelösten Zollkonflikt für die Zinspolitik hin. Eine höhere Inflation und ein globaler Handelskrieg infolge der Zölle von US-Präsident Donald Trump könnten die Normalisierung der Geldpolitik in der Euro-Zone verzögern, sagt der griechische Zentralbankchef. Bereits auf ihrer jüngsten Zinssitzung Anfang März hat die EZB die zunehmenden Spannungen im Handel in den Blick genommen, die das Wachstum in der Euro-Zone dämpfen könnten. Der Einlagensatz liegt seither bei 2,50 Prozent und könnte nächste Woche weiter sinken, wenn die Finanzmärkte mit ihren Spekulationen richtig liegen.

11.20 Uhr - Die USA erinnern EuronextENX.PA-Chef Stephane Boujnah nach den Zoll-Ankündigungen von Präsident Donald Trump an ein Schwellenland. "Die Angst ist allgegenwärtig", sagte der Chef der multinationalen Börse dem Radiosender France Inter. Die Anleger hätten seit Trumps Amtsantritt im Januar mit Unsicherheit zu kämpfen. "Es herrscht eine gewisse Trauer, denn die USA, die wir lange als dominante Nation kannten, die den Werten und Institutionen Europas entsprach, ähneln nun eher einem Schwellenland." Schwellenländer erheben häufig Zölle auf Importe, um ihre Industrien zu schützen. Gleichzeitig versuchen sie, ihre heimische Industrie aufzubauen.

10.45 - Die Sparkassen-Fondsgesellschaft Deka, einer der größten Fondsmanger Deutschlands, hat die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump scharf kritisiert. Diese könnten zu geringeren Wachstumsraten und hoher Volatilität an den Märkten für mehrere Monate führen. "Anstatt 'Make America Great Again' zu verfolgen, arbeitet Trump am Projekt 'Make America weniger wichtig' – sowohl wirtschaftlich als auch geopolitisch", sagt Deka-Vorstandsmitglied Matthias Danne. Die Pläne könnten kurzfristig zu einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts von 1,75 Prozentpunkten in den USA, 0,5 Prozentpunkten in der Eurozone und 0,75 Prozentpunkten für die Weltwirtschaft führen.

10.30 Uhr - EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen fordert China auf, eine Verhandlungslösung mit den USA zu finden. In einem Telefonat mit dem chinesischen Ministerpräsidenten Li Qiang betont von der Leyen "die Verantwortung Europas und Chinas als zwei der größten Märkte der Welt, ein starkes reformiertes Handelssystem zu unterstützen, das frei, fair und auf gleichen Wettbewerbsbedingungen basiert", teilt ihr Büro mit. Von der Leyen und Li sprachen demnach auch über einen Mechanismus, wie von den Zöllen verursachte Handelsumlenkungen überwacht werden könnten. Die EU befürchtet, dass China billige Exporte von den USA nach Europa umleiten könnte.

10.00 Uhr - Die angekündigten US-Zölle treffen auch südafrikanische Zitrusfarmen und gefährden Arbeitsplätze. Der neue Zoll würde jeden Obst-Karton um 4,50 Dollar zusätzlich verteuern und südafrikanisches Obst auf dem US-Markt weniger wettbewerbsfähig machen, erklärt der Bauernsverband Citrus Growers' Association of Southern Africa (CGA). Nach CGA-Einschätzung gefährde der Handelskrieg 35.000 Arbeitsplätze. Südafrika, nach Spanien weltweit zweitgrößter Zitrusexporteur, liefert zwischen fünf und sechs Prozent seiner Produktion in die USA und verdient damit jährlich mehr als 100 Millionen Dollar.

09.40 Uhr - Die chinesische Planungsbehörde hat nach eigenen Angaben am (heutigen) Dienstag mit privaten inländischen Unternehmen über das weitere Vorgehen im Zollkonflikt mit den USA beraten. Zu den Unternehmen gehörten Trina Solar und der Fahrdienstvermittler Didi, wie die Behörde weiter mitteilt. "Das inländische Entwicklungsumfeld ist stabil und die Unternehmen sind zuversichtlich, Schwierigkeiten überwinden zu können", heißt es weiter. Die Nationalen Entwicklungs- und Reformkommission (NDRC) werde dabei unterstützend zur Seite stehen.

09.20 Uhr - Die russische Zentralbank warnt vor den Folgen der US-Zollpolitik für die heimische Konjunktur. Sollte infolge des Handelskriegs der Ölpreis deutlich fallen, birge dies Risiken für die russische Wirtschaft, zitiert die amtliche Nachrichtenagentur Tass Zentralbankchefin Elwira Nabiullina. Die Zentralbank analysiere die Auswirkungen derzeit, wird Nabiullina weiter zitiert. Russland ist von Trumps Zollpolitik zwar direkt nicht betroffen, könnte aber dennoch negative Auswirkungen zu spüren bekommen.

09.00 Uhr - TeslaTSLA.O-Chef Elon Musk hat einem Bericht der "Washington Post" zufolge Präsident Donald Trump aufgefordert, die Zölle zurückzunehmen. Dabei beruft sich das Blatt auf zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen. Nach dem Bericht soll es sich um die bislang größte Meinungsverschiedenheit zwischen dem Präsidenten und seinem Berater handeln. Zuvor hatte Trump einen Basiszoll von zehn Prozent auf alle Importe in die USA sowie höhere Zölle für Dutzende weiterer Länder angekündigt. Das Weiße Haus und Musk waren für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.

08.45 Uhr - China reagiert mit einer Kampfansage auf die jüngsten Zolldrohungen von US-Präsident Donald Trump. Der Sprecher des Außenministeriums, Lin Jian, erklärt, sollten die USA auf einem Handels- und Zollkrieg bestehen, werde China "bis zum Ende kämpfen." China werde weiterhin energische Maßnahmen ergreifen, um sein legitimes Recht auf Entwicklung zu wahren. Trump hat angekündigt, die Zölle für Importe aus China würden am Mittwoch auf 50 Prozent erhöht, sollte die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt ihre in der vergangenen Woche verhängten Zölle von 34 Prozent auf US-Produkte nicht bis Dienstag zurücknehmen.

08.10 Uhr - Singapurs Ministerpräsident Lawrence Wong warnt vor einer Eskalation der Handelsstreitigkeiten mit den USA. Es bestehe kein Zweifel, dass das Wachstum Singapurs erheblich beeinträchtigt werde und die Regierung wohl ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum nach unten korrigieren müsse. Es sei aber noch unklar, ob der exportabhängige Stadtstaat 2025 in eine Rezession abrutschen werde. "Es sieht nicht so aus, als ob der Universalzollsatz von zehn Prozent verhandelbar wäre", so Wong. "Dies scheint der feste Mindestzollsatz zu sein, unabhängig von der Handelsbilanz eines Landes oder bestehenden Handelsabkommen."

05.40 Uhr - Taiwans Außenminister Lin Chia-lung teilt am Dienstag mit, dass man jederzeit mit den USA über die neuen Zölle verhandeln könne. "Solange es einen bestätigten Zeitpunkt und eine bestätigte Methode für Verhandlungen gibt, können diese jederzeit mit den Vereinigten Staaten geführt werden", fügte er hinzu. In einer Rede vor Reportern am Rande der Parlamentssitzung sagte Lin, Taiwan sei bereit, mit den Vereinigten Staaten über eine Reihe von Themen zu sprechen, darunter Investitionen in und Käufe aus dem Land sowie nichttarifäre Handelshemmnisse. Taiwan wurde mit einem Zoll von 32 Prozent belegt und von US-Präsident Donald Trump als einer der Handelspartner der USA mit einem der höchsten Handelsüberschüsse mit dem Land bezeichnet.

03.50 Uhr - Der japanische Ministerpräsident Shigeru Ishiba lässt Wirtschaftsminister Ryosei Akazawa die bilateralen Gespräche und Verhandlungen über die neuen US-Zölle führen. Dies berichtete der Fernsehsender FNN am Dienstag. Ishiba und Trump vereinbarten am Montag bei einem Telefongespräch die Aufnahme der Gespräche. Trump hat seinerseits US-Finanzminister Scott Bessent und den US-Handelsbeauftragten Jamieson Greer mit den Handelsverhandlungen mit Japan betraut, wie Bessent in den sozialen Medien mitteilte.

02.20 Uhr - Südkoreas Handelsminister zufolge zieht seine Regierung Maßnahmenpakete zur Steigerung der US-Importe in Erwägung. Minister Cheong In-kyo, der im Moment auf dem Weg in die USA ist, um über die US-Zölle zu verhandeln sagte, es sei eine gute Nachricht im Vorfeld seines Besuchs, dass US-Präsident Donald Trump die Tür für Gespräche über Zölle mit anderen Ländern geöffnet habe.

02.00 Uhr - US-Präsident Donald Trump unterstützt nach eigenen Aussagen den vom Senat verabschiedeten Haushaltsplan. "Alle Elemente, die wir brauchen, um die Grenze zu sichern, historische Ausgabenkürzungen vorzunehmen und Steuersenkungen dauerhaft zu machen, und vieles mehr, sind in dem Gesetzentwurf stark berücksichtigt und vertreten", schrieb er in einem Social-Media-Post.

00.30 Uhr - Der Digitalverband Bitkom warnt die Europäische Union (EU) vor einer europäischen Digitalsteuer als Antwort auf die US-Zölle. "Eine europäische Digitalsteuer einzuführen, wäre die denkbar schlechteste Reaktion auf amerikanische Zölle", sagte Fabian Zacharias, Mitglied der Bitkom-Geschäftsleitung, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) am Dienstag einer Vorabmeldung zufolge. Der Ansatz, eine zollpolitische Frage mit neuen Steuern zu beantworten, sei grundfalsch, sagte Zacharias weiter. Er forderte eine "robuste Reaktion" und "mittelfristig Deeskalation". Eine Digitalsteuer würde dem Bitkom-Experten zufolge nicht nur digitale Produkte in Europa teurer machen, sie würde auch die Digitalisierung verlangsamen.

Haftungsausschluss: Die auf dieser Website bereitgestellten Informationen dienen ausschließlich Bildungs- und Informationszwecken und stellen keine Finanz- oder Anlageberatung dar

Verwandte Artikel

tradingkey.logo
tradingkey.logo
Intraday-Daten werden von Refinitiv bereitgestellt und unterliegen den Nutzungsbedingungen. Historische und aktuelle End-of-Day-Daten stammen ebenfalls von Refinitiv. Alle Kursangaben entsprechen der lokalen Börsenzeit. Echtzeit-Kursdaten zu US-Aktien beziehen sich ausschließlich auf über Nasdaq gemeldete Transaktionen. Intraday-Daten sind mindestens 15 Minuten oder gemäß den Vorgaben der jeweiligen Börse verzögert.
* Referenzen, Analysen und Handelsstrategien werden vom Drittanbieter Trading Central bereitgestellt, und der Standpunkt basiert auf der unabhängigen Bewertung und Beurteilung des Analysten, ohne die Anlageziele und die finanzielle Situation der Investoren zu berücksichtigen.
Risikohinweis: Unsere Website und mobile App bieten lediglich allgemeine Informationen zu bestimmten Anlageprodukten. Finsights stellt keine Finanzberatung oder Empfehlung für ein Anlageprodukt bereit, und die Bereitstellung solcher Informationen darf nicht als Finanzberatung durch Finsights ausgelegt werden.
Anlageprodukte unterliegen erheblichen Anlagerisiken, einschließlich des möglichen Verlusts des investierten Kapitals und sind möglicherweise nicht für jeden geeignet. Die vergangene Wertentwicklung von Anlageprodukten ist nicht unbedingt ein Hinweis auf deren zukünftige Wertentwicklung.
Finsights kann Drittanbietern oder Partnern erlauben, Werbung auf unserer Website oder in unserer mobilen App oder in Teilen davon zu platzieren oder bereitzustellen. Finsights kann für diese Anzeigenvergütung erhalten, basierend auf Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen.
© Urheberrecht: FINSIGHTS MEDIA PTE. LTD. Alle Rechte vorbehalten.