Washington, 07. Apr (Reuters) - US-Präsident Donald Trump hat zusätzliche Zölle gegen China noch für diese Woche angekündigt, sollte die Volksrepublik ihre Gegenzölle nicht zurückziehen. Trump sagte, er werde am Mittwoch zusätzliche Zölle in Höhe von 50 Prozent auf chinesische Einfuhren in die USA erheben, falls die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt ihre in der vergangenen Woche verhängten Zölle von 34 Prozent auf US-Produkte nicht bis Dienstag zurücknehme. China hatte diese Zölle als Reaktion auf die von Trump angekündigten "reziproken" Zölle in Höhe von ebenfalls 34 Prozent für Waren aus China eingeführt.
"Darüber hinaus werden alle Gespräche mit China bezüglich der von ihnen gewünschten Treffen mit uns abgebrochen", schrieb Trump am Montag auf seiner Plattform Truth Social. Treffen mit anderen Ländern, die ebenfalls um Gespräche gebeten hätten, würden indes sofort beginnen. Um welche Gespräche es dabei gehen soll und wer genau Gesprächswünsche angemeldet hat, ließ Trump offen. Hochrangige US-Regierungsvertreter hatten am Sonntag erklärt, dass mehr als 50 Länder um Verhandlungen gebeten hätten.
Am Samstag waren Zölle in Höhe von zehn Prozent auf alle Einfuhren in den größten Verbrauchermarkt der Welt in Kraft getreten. Am Mittwoch sollen gezielte Zölle von bis zu 50 Prozent in Kraft treten.
Die Androhung zusätzlicher Zölle gegen China sorgte für weitere Turbulenzen an den globalen Finanzmärkten, die seit Trumps Ankündigungen in der vergangenen Woche schon deutlich unter Druck stehen. An den US-Börsen lag am Montag im Verlauf der Dow-Jones-Index.DJI 2,4 Prozent im Minus. Der Dax.GDAXI, der am Donnerstag und Freitag bereits insgesamt rund acht Prozent verloren hatte, sackte am Montag um 4,3 Prozent ab. Anleger fürchten, dass die Zölle zu höheren Preisen, einer schwächeren Nachfrage und möglicherweise einer weltweiten Rezession führen könnten.
Die Europäische Union kündigte an, sie werde nächste Woche mit der Erhebung von Vergeltungszöllen auf einige US-Waren beginnen. Man sei aber bereit, mit der Trump-Regierung Abkommen auszuhandeln. "Früher oder später werden wir uns mit den USA an den Verhandlungstisch setzen und einen für beide Seiten akzeptablen Kompromiss finden", sagte EU-Handelskommissar Maros Sefcovic.