07. Apr (Reuters) - US-Präsident Donald Trump hat neue Zölle angekündigt. Im Folgenden aktuelle Entwicklungen:
13.46 Uhr - Der Chef des Arbeitnehmerflügels der Union, Dennis Radtke, hat als Konsequenz aus den massiven Börsenverlusten eine Absicherung des Rentenniveaus gefordert. "In Zeiten fallender Aktienkurse zeigt sich, wie wichtig gesetzliche Rentenversicherung für unsere Altersvorsorge ist", sagt der CDA-Vorsitzende der Nachrichtenagentur Reuters. Verglichen zu den Renditen der vergangenen Jahre an der Börse sei das gerade besonders für junge Leute zwar unattraktiv gewesen. Aber das Umlagesystem der gesetzlichen Rentenversicherung gebe Sicherheit, betont der CDU-Europaabgeordnete. "An Tagen wie heute zeigt sich, dass der alte Blüm Spruch 'Die Rente ist sicher' seine Richtigkeit hat." Eine Altersvorsorge, die stark auf dem Kapitalmarkt basiert, sei eine gute langfristige Ergänzung, sollte aber keine tragende Säule sein. "Wir müssen perspektivisch die gesetzliche Rentenversicherung stärken. Dafür muss das Rentenniveau gesichert werden", sagt Radtke auch mit Blick auf die Koalitionsverhandlungen. Wer ein Leben lang arbeitet, verdiene im Alter mehr als nur das finanzielle Minimum.
13.15 Uhr - Die Linken-Vorsitzende Ines Schwerdtner fordert als Antwort auf die von US-Präsident Donald Trump verhängten Zölle die Besteuerung von US-Digitalkonzernen in Euruopa. "Die Einführung einer EU-Digitalsteuer von mindestens fünf Prozent wäre ein richtiger Schritt und eine mutige Antwort auf die Trump-Zölle", sagt Schwerdtner der Nachrichtenagentur Reuters. "Mit einer Digitalsteuer von fünf Prozent könnte die EU pro Jahr mehr als 37 Milliarden Euro einnehmen und damit europaweit den Bau von Schulen, Krankenhäusern und bezahlbaren Wohnraum fördern." Dass der Dax um mehr als zehn Prozent abstürze, sollte auch den letzten Trump-Fan in der CDU aus seinen Tagträumen reißen, fügt sie hinzu. "Trump und die USA unter seiner politischen und ökonomischen Oligarchen-Truppe sind keine Freunde, sondern sie sind selbst ernannte Gegner Europas." Deutschland und die EU dürften sich nicht durch Trumps Zölle erpressen lassen, sondern müssten selbstbewusst antworten. Sie verweist darauf, dass sich die Besitzer von US-Digitalkonzernen wie Apple, Amazon, Google oder Meta Trump unterworfen hätten oder seine Politik ganz offen unterstützten.
12.48 Uhr - US-Präsident Donald Trump fordert amerikanische Notenbank Federal Reserve erneut auf, die Zinsen zu senken. "Die Fed bewegt sich zu langsam und sollte die Zinsen senken", bekräftigt Trump in seinem Kurznachrichtendienst Truth Social. Fed-Chef Jerome Powell hatte am Freitag gesagt, die von Trump verhängten Zölle gegen fast alle Handelspartner könnten die Inflation anheizen. "Es ist noch zu früh, um zu sagen, welcher geldpolitische Kurs der richtige sein wird", hatte Powell gesagt. Trump hatte die eigentlich politisch unabhängige Fed zuletzt wiederholt zur Zinssenkung aufgefordert.
12.08 Uhr - Italien schlägt eine Verzögerung der geplanten Gegenzölle der Europäischen Union vor. "Wir können vielleicht über eine Verschiebung auf den 30. nachdenken, aber wir sind sicherlich nicht gegen die Zölle", erklärt Außenminister Antonio Tajani. Nach bisherigen Planungen sollen die geplanten Vergeltungsmaßnahmen am 15. April in Kraft treten. "Schauen wir, ob wir sie um einige Wochen verschieben können, damit mehr Zeit für den Dialog bleibt", argumentiert Tajani.
12.01 Uhr - Die Bundesregierung mahnt angesichts des weltweiten Börseneinbruchs zur Besonnenheit. Europa könne und müsse gegebenenfalls auch reagieren, sagt Regierungssprecher Steffen Hebestreit mit Blick auf das Treffen der EU-Handelsminister in Brüssel. Man wolle aber eine weitere Eskalation möglichst verhindern und besonnen reagieren. Man müsse zunächst erkennen, welche strategischen Ziele die amerikanische Seite verfolge. "Ich glaube nicht, dass es daraum geht, Europa ins Chaos zu stürzen", sagt er weiter. Klar sei: "Es werden erhebliche Werte vernichtet." Er könne in der derzeitigen Lage nichts Positives erkennen.
11.58 Uhr - AfD-Co-Chefin Alice Weidel fordert von Deutschland und der EU, die US-Zölle noch durch Verhandlungen zu verhindern. "Zölle sind grundsätzlich Gift für den freien Handel", sagt Weidel der Nachrichtenagentur Reuters. "Aber letztendlich geht es nicht darum, ob die Zölle nachvollziehbar oder gerechtfertigt sind, es geht darum, sie möglichst zu verhindern", fügt sie hinzu. "Selbstverständlich muss man dann in den Verhandlungen auch etwas in der Hand haben, in dem Deutschland und Europa der USA aufzeigt, dass es für beide besser ist, sich zu einigen."
10.59 Uhr - Der polnische Ministerpräsident Donald Tusk mahnt angesichts der weltweiten Börsenturbulenzen zu Besonnenheit. "Auch der polnische Aktienmarkt erlebt einen Absturz, aber politische und wirtschaftliche Stabilität sind unsere Stärke in schwierigen Zeiten. Wir werden Ruhe bewahren", schreibt er auf der Plattform "X".
10.20 Uhr - Der deutsche Außenhandelsverband BGA wird wegen des massiven Handelskonflikts seine ohnehin geringen Exporterwartungen für das laufende Jahr senken. "Unsere Prognose von minus 2,7 Prozent war schon historisch düster, wir werden sie im Laufe der nächsten Wochen aber noch deutlich nach unten korrigieren", sagt BGA-Präsident Dirk Jandura der Nachrichtenagentur Reuters. "Auch wenn Verhandlungen mit den USA noch im Raum stehen, werden die Folgen dieses Handelskriegs, den die USA begonnen haben, zu einem Einbruch des Wirtschaftswachstums, höherer Inflation und Arbeitsplatzverlusten in den USA und Europa führen."
10.10 Uhr - Der chinesische Staatsfonds Central Huijin Investments hat den Kauf von Aktien angekündigt. Man werde die Marktstabilität verteidigen, erklärt Huijin inmitten des weltweiten Börsen-Absturzes. Man sei zuversichtlich, heißt es mit Blick auf Chinas Kapitalmarkt. Man werde den Aktienanteil über Fonds erhöhen und das Funktionieren des Marktes absichern.
10.00 Uhr - Der irische Handelsminister Simon Harris rechnet mit einer moderaten Antwort der EU auf die US-Sonderzölle. Es gebe dafür einen Konsens, sagt er dem Radiosender Newstalk. "Ich habe mit den meisten meiner eurpäischen Amtskollegen gesprochen." Die Mehrheit sei für eine ruhige und besonnene Antwort, um die USA an den Verhandlungstisch zu bekommen. Die US-Technologiekonzerne jetzt ins Visier zu nehmen, sei derzeit "hochgradig unwahrscheinlich".
09.55 Uhr - Der deutschen Wirtschaft droht Ökonomen zufolge wegen der US-Zollpolitik das dritte Rezessionsjahr in Folge. "In der kurzen Frist wird sich die neue Bundesregierung schwertun, den unmittelbaren Handelsschock abzufedern", schreiben die Ökonomen Marc Schattenberg und Robin Winkler von Deutsche Bank Research. Daher könnte sich die bisherige Wachstumsprognose von 0,3 Prozent für 2025 als zu optimistisch herausstellen, falls sich die angekündigten "reziproken" US-Zölle als dauerhaft erweisen sollten. "Insgesamt neigen sich die Konjunkturrisiken für 2025 in Richtung eines dritten Rezessionsjahres in Folge", so die beiden Experten.
09.50 Uhr - China kritisiert das Vorgehen von US-Präsident Donald Trump als "typische einseitige und protektionistische Schikane". Außenministeriumssprecher Lin Jian sagt in Peking, Drohungen und Druck seien nicht der richtige Weg im Umgang mit China.
09.40 Uhr - Spanien mahnt auf EU-Ebene Hilfen für Branchen an, die von den US-Zöllen besonders betroffen sind. Wirtschaftsminister Carlos Cuerpo sagt vor einem Treffen des EU-Handelsrats, es werde zudem über eine Liste von US-Produkten diskutiert, die mit Vergeltungszöllen belegt werden sollen. Diese Maßnahmen richten sich demnach gegen die Zölle auf Stahl, Aluminium und Autos. Die Regierung in Madrid hat bereits angekündigt, spanischen Unternehmen ein Finanzpaket mit Krediten und direkten Beihilfen im Volumen von 14,1 Milliarden Euro zur Verfügung zu stellen.
08.24 Uhr - EU-Industriekommissar Stephane Sejourne plädiert für eine "verhältnismäßige" Reaktion der Europäischen Union auf die US-Zölle. Er hoffe, dass Bourbon von zusätzlichen europäischen Zöllen ausgenommen werde, sagt er im Radiosender France Inter. Die EU habe mehrere Möglichkeiten, Druck auf Amerika auszuüben. Dazu gehöre auch, "US-Unternehmen von unseren europäischen öffentlichen Märkten auszuschließen". Die EU will in den kommenden Tagen voraussichtlich ein erstes Paket gezielter Gegenmaßnahmen im Wert von bis zu 28 Milliarden Dollar beschließen.
06.40 Uhr - Das Wachstum in der Eurzone könnte sich um 0,5 bis einen Prozentpunkt abschwächen, sagt der griechische Notenbankchef Yannis Stournaras der "Financial Times". Das Risiko eines globalen Handelskriegs könne einen großen "negativen Nachfrageschock" in der Eurozone auslösen. Das würde das europäische Wirtschaftswachstum stark belasten. Einige der US-Zölle seien schlimmer als erwartet und schafften ein beispielloses Ausmaß an globaler politischer Unsicherheit.
04.25 Uhr - Laut einem Bericht von Goldman Sachs werden Donald Trumps Zölle das chinesische Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,7 Prozentpunkte nach unten drücken. "Vor den Zöllen lag das Wachstum über unseren Prognosen, und wir zogen eine Aufwärtskorrektur unserer BIP-Erwartungen für 2025 in Betracht", schreibt die Investmentbank in einem Bericht. China werde seine fiskalischen Lockerungsmaßnahmen beschleunigen, um die Wachstumsbelastung durch die angekündigten US-Zölle auszugleichen, heißt es weiter.
03.50 Uhr - Der US-Fondsmanager Bill Ackman warnt vor einer Rufschädigung der USA wegen Donald Trumps Handelspolitik. "Wenn wir dagegen einen wirtschaftlichen Atomkrieg gegen alle Länder der Welt führen, werden die Investitionen der Unternehmen zum Erliegen kommen, die Verbraucher werden ihre Brieftaschen und Geldbörsen schließen, und wir werden unseren Ruf beim Rest der Welt so schwer beschädigen, dass es Jahre und möglicherweise Jahrzehnte dauern wird, ihn wiederherzustellen", schreibt er auf X. Zudem fordert er: "Der Präsident hat die Möglichkeit, eine 90-tägige Auszeit einzulegen."
03.18 Uhr - Die britische Regierung lockert die Ziele der Elektroautoproduktion im Land. "Der Welthandel befindet sich im Umbruch, deshalb müssen wir unsere Wirtschaft weiter und schneller umgestalten", schreibt Premierminister Keir Starmer in einer Mitteilung. Benzin- und Dieselfahrzeuge sollen weiterhin bis 2030 verkauft werden können, Vollhybrid- und Plug-in-Hybridfahrzeuge nun aber bis 2035.
02.40 Uhr - Japan will die USA weiterhin zu einer Senkung der Zölle bewegen. Die Regierung werde US-Präsident Donald Trump auffordern, die Zölle gegen Japan zu senken, aber Ergebnisse werden "nicht über Nacht kommen", sagt der japanische Premierminister Shigeru Ishiba dem Parlament. Die Regierung müsse alle verfügbaren Mittel ergreifen: "Um den wirtschaftlichen Schlag der US-Zölle abzufedern, wie etwa finanzielle Unterstützung für inländische Unternehmen und Maßnahmen zum Schutz von Arbeitsplätzen, sagte Ishiba im Parlament."
02.05 Uhr - US-Präsident Donald Trump sieht das Abrutschen der Märkte eigenen Angaben zufolge nicht als Ziel. "Ich will nicht, dass irgendetwas nach unten geht, aber manchmal muss man Medizin nehmen, um etwas in Ordnung zu bringen", sagt Trump zu Journalisten an Bord der Air Force One. "Wir sind von anderen Ländern so schlecht behandelt worden, weil wir eine dumme Führung hatten, die das zugelassen hat", fügt er hinzu.