TradingKey – Trumps Zollmaßnahmen erschüttern globale Finanzmärkte
Am 3. März kündigte US-Präsident Donald Trump an, zusätzliche Zölle in Höhe von 25 % auf Warenimporte aus Mexiko und Kanada zu erheben, die ab dem 4. März in Kraft treten sollten. Als Reaktion darauf erklärte der kanadische Premierminister Justin Trudeau noch am selben Tag, dass Kanada Gegenmaßnahmen ergreifen werde. Dabei gehe es um Zölle in Höhe von 25 % auf US-Waren im Umfang von 155 Milliarden kanadischen Dollar (ca. 107 Mrd. USD). Zölle auf amerikanische Produkte im Wert von 30 Milliarden CAD würden bereits am 4. März in Kraft treten, die restlichen Zölle auf Waren im Wert von 125 Milliarden CAD folgen nach 21 Tagen.
Unter dem Einfluss dieser Zollspannungen gerieten globale Devisenmärkte erneut unter Druck. Der kanadische Dollar und der mexikanische Peso sanken gegenüber dem US-Dollar auf neue Monatstiefs. Am 4. März fiel der Kurs des kanadischen Dollars gegenüber dem US-Dollar auf ein Monatstief bei 1,45415, während der mexikanische Peso um weitere 0,2 % auf 20,7390 sank und damit den niedrigsten Stand seit dem 3. Februar erreichte.
Solche Schwankungen auf dem Devisenmarkt bieten Anlegern große Gewinnchancen, bergen jedoch gleichzeitig erhebliche Risiken. Um in diesem volatilen Umfeld erfolgreich zu sein, ist solides Fachwissen unerlässlich. In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, wie Sie mithilfe der Technischen Analyse die Chancen im Devisenhandel besser erkennen und nutzen können.
Chartformationen bilden die Grundlage der Technischen Analyse im Devisenhandel und sind wichtige Indikatoren für zukünftige Marktentwicklungen. Generell lassen sich Formationen in Umkehr- und Fortsetzungsformationen unterscheiden.
Umkehrformationen
Diese Formationen signalisieren, dass eine bestehende Marktrichtung bald enden und sich umkehren könnte.
Schulter-Kopf-Schulter-Formation (SKS)
Die Schulter-Kopf-Schulter-Formation gehört zu den bekanntesten Umkehrsignalen. Sie tritt meist am Ende eines Aufwärtstrends auf und signalisiert einen bevorstehenden Trendwechsel von bullish auf bearish. Die Formation ähnelt optisch einer menschlichen Silhouette mit zwei Schultern und einem Kopf. Charakteristisch ist ein steigendes Handelsvolumen beim Kopf, was auf die letzten Bemühungen der Bullen hindeutet, gefolgt von sinkendem Volumen bei der rechten Schulter, was die Ermüdung der Käufer widerspiegelt. Wenn die Nackenlinie unterschritten wird, gilt die Formation als bestätigt und markiert ein deutliches Verkaufssignal.
(Quelle: Wikipedia)
Die inverse SKS-Formation („Schulter-Kopf-Schulter-Boden“) zeigt hingegen das Ende eines Abwärtstrends und ist ein bullishes Umkehrsignal.
(Quelle: Wikipedia)
Doppeltop und Doppelboden
Das Doppeltop („M-Formation“) tritt am Ende eines Aufwärtstrends auf und signalisiert einen möglichen Trendwechsel nach unten, sobald der Kurs die Unterstützungslinie (Nackenlinie) durchbricht.
(Quelle: Wikipedia)
Der Doppelboden („W-Formation“) ist das spiegelbildliche Signal, das am Ende eines Abwärtstrends auftaucht und auf einen bevorstehenden Kursanstieg hindeutet.
(Quelle: Wikipedia)
Fortsetzungsformationen
Fortsetzungsformationen weisen darauf hin, dass ein Trend nach einer kurzen Konsolidierung in seine ursprüngliche Richtung weiterlaufen könnte. Bekannte Fortsetzungsformationen sind Dreiecke, Flaggen und Keile.
Dreiecksformationen
Es gibt symmetrische, aufsteigende und absteigende Dreiecke. Ihre Besonderheit ist, dass sich die Trendlinien zunehmend annähern. Ein Ausbruch bestätigt die Fortsetzung des vorangegangenen Trends.
Flaggenformation
Flaggen entstehen nach raschen Kursbewegungen und zeigen eine kurze Konsolidierung an. Die Formation ähnelt optisch einer Flagge, und ein Ausbruch daraus bestätigt oft den Trendverlauf.
Keilformation
Keilformationen bestehen aus zwei konvergierenden Trendlinien, die beide in dieselbe Richtung geneigt sind. Ein steigender Keil (steigende Trendlinien) gilt als bärisch, ein fallender Keil (fallende Trendlinien) hingegen als bullisch.
(Quelle: Wikipedia)
Trendfolgeindikatoren
Gleitende Durchschnitte (Moving Averages, MA)
Gleitende Durchschnitte glätten Kursverläufe und helfen, Trends besser zu erkennen. Beliebt sind kurzfristige (z.B. 10-Tage-MA), mittelfristige (50-Tage-MA) und langfristige (200-Tage-MA) Durchschnittslinien. Ein „Golden Cross“ (kurzfristige Linie kreuzt langfristige Linie von unten nach oben) signalisiert meist Kaufgelegenheiten; das umgekehrte „Death Cross“ gilt als Verkaufssignal.
(Quelle: Wikipedia)
MACD (Moving Average Convergence Divergence)
Der MACD zeigt Trendrichtung und -stärke an. Schneidet die MACD-Linie ihre Signallinie nach oben, entsteht ein Kaufsignal; bei einer Abwärtskreuzung ein Verkaufssignal. Steigende Histogrammbalken weisen auf zunehmende Trendstärke hin, sinkende Balken auf eine abnehmende Trendstärke.
Oszillatoren (Momentum-Indikatoren)
RSI (Relative Strength Index)
Der RSI misst, ob ein Markt überkauft oder überverkauft ist. Ein Wert über 70 deutet auf eine mögliche Korrektur nach unten hin, unter 30 auf eine mögliche Gegenbewegung nach oben.
Der obere Chart zeigt den Kerzenchart (Candlestick-Chart), der untere den 14-Tage-RSI. Der überkaufte Bereich (Overbought-Zone) liegt oberhalb von 70, der überverkaufte Bereich (Oversold-Zone) unterhalb von 30.
(Quelle: Wikipedia)
Stochastik Oszillator
Der Stochastik-Indikator vergleicht den aktuellen Schlusskurs mit der Handelsspanne eines definierten Zeitraums und signalisiert Überkauftheit (über 80) oder Überverkauftheit (unter 20). Kreuzt die %K-Linie die %D-Linie von unten nach oben unter 20, entsteht ein Kaufsignal; von oben nach unten über 80 ein Verkaufssignal.
Die alleinige Verwendung von Chartformationen oder technischen Indikatoren birgt gewisse Risiken. Formationen visualisieren Trends, aber liefern nicht immer klare Hinweise zur Trendstärke oder Dauer. Indikatoren liefern objektive Daten, können aber falsche Signale generieren. Die Kombination beider Methoden erhöht die Genauigkeit. Beispielsweise erhöht sich die Wahrscheinlichkeit eines Trendwechsels erheblich, wenn sich bei einer Doppeltop-Formation gleichzeitig eine RSI-bedingte überkaufte Lage oder Divergenz zeigt.
Trotz ihrer breiten Verwendung hat die Technische Analyse Grenzen. Indikatoren basieren auf historischen Daten und sind daher oft verzögert. Zudem sind unerwartete Ereignisse (wie politische Entscheidungen oder Wirtschaftsschocks) nicht vorhersehbar. Daher empfiehlt sich stets eine Kombination mit fundamentalen Faktoren wie makroökonomischen Daten, Zinspolitik oder fiskalpolitischen Entscheidungen. Anleger sollten stets wachsam bleiben, Positionen diversifizieren und bei erhöhter Marktunsicherheit die Risikoposition reduzieren oder vermehrt auf defensive Anlageformen setzen.